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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt setzt sich der Ausverkauf am Montag verschärft fort. Der DAX hat das bisherige Jahrestief vom 19. August bei 5.345 Punkten unterschritten und ist auf ein neues Tief von 5.309 abgerutscht. Das ist der niedrigste DAX-Kurs seit dem 3. September 2009. Gegen 13.05 Uhr steht er bei 5.329 Punkten und damit 3,8% bzw 208 Punkte unter dem Freitag-Schluss.
Die am Freitag durch schwache Arbeitsmarktzahlen geschürten Rezessionsängste wirkten fort und mit Blick auf die Schuldenkrise in der Eurozone hätte sich die Aussichten übers Wochenende eher verdüstert, sagen Händler. Eine wichtige technische Unterstützungszone orten Analysten nun bei 5.180/5.170 Punkten. Auch im weiteren Tagesverlauf rechnen Beobachter nicht mit einer Erholung. An Wall Street wird wegen des Feiertags "Labor Day" nicht gehandelt, und ohne die Leitfunktion der US-Börsen dürfte es der DAX aus eigener Kraft nicht schaffen, argumentieren Händler. Wie so oft an schwachen Börsentagen fallen Finanzaktien und konjunktursensitive Titel am stärksten. Commerzbank büßen 6% auf 1,80 EUR ein und Deutsche Bank sogar 8,9% auf 23,70 EUR. Grund ist unter anderem die Klage in den USA gegen 17 Banken wegen unlauterer Geschäftspraktiken mit so genannten Mortgage Backed Securities bis 2007. Daneben haben die Finanzanalysten der UBS das Kursziel für die Deutsche-Bank-Aktie auf 28 von 52 drastisch gesenkt, stufen das Papier aber weiter mit "Kaufen" ein. Auch mit Blick auf den Automobilsektor werden Investoren zunehmend skeptisch. Die jüngsten schwachen Konjunkturdaten weltweit legten nahe, dass sich die besten Zeiten für die Branche ihrem Ende nähern könnten. BMW verlieren 3,7% auf 52,24 EUR und Daimler 3,8% auf 34,10 EUR. VW halten sich mit einem Abschlag von 1,8% auf 107,25 EUR noch vergleichsweise stabil. Der schweizerische Chemiekonzern Clariant hat unterdessen eine Gewinnwarnung ausgegeben, die Aktie bricht daraufhin in Zürich um 15% ein. Die Aktien deutscher Chemiekonzerne wie BASF (-4,6%) und Lanxess (-6,2%) geben in diesem Sog überdurchschnittlich stark nach. Auch bei den Nebenwerten führen Konjunkturzykliker die Verlierer an, vor allem trifft es die Maschinen- und Anlagenbauer. So büßen Krones 9,4% ein, Bauer verbilligen sich um 9,3% und Heidelberger Druck rutschen um 8,7% ab. Im TecDAX trifft es die Papiere aus der Branche der regenerativen Energien. Die Kursabgaben von Nordex, Centrotherm, SolarWorld und Q-Cells reichen von 4,8% bis zu 8,6%. DJG/bek/hru/gos Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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