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FRANKFURT (Dow Jones) - Erholung war auch am Mittwoch am deutschen Aktienmarkt angesagt. Die Kurse setzten auf breiter Front die am Dienstag begonnene Stabilisierung fort. Händler führten den neuen Aufwärtsdrang hauptsächlich auf den großen Verfall an der Termin- und Optionsbörse Eurex am Freitag zurück. "Die Positionierung an der Eurex spricht dafür, dass die Kurse bis Freitag noch weiter hoch laufen können", erwartete ein Broker.
Der DAX beendete einen erneut sehr volatilen, nervösen Börsentag mit einem Plus von 3,4% oder 174 Punkten bei 5.340 und damit nur acht Punkte unter seinem Tageshoch. Von den 30 DAX-Titeln schloss mit der Merck-Aktie nur ein DAX-Papier mit einem leichten Abschlag. Auch mit dem MDAX (+3,1%) und dem TecDAX (+2,4%) ging es kräftig nach oben. Die Umsätze stagnierten. Auf Xetra wurden in den DAX-Werten 223,2 Mio Aktien im Gesamtvolumen von 4,36 Mrd EUR gehandelt. Am Dienstag waren es 283,3 Mio Aktien im Wert von rund 4,35 Mrd EUR. Wie nervös Anleger unverändert sind, zeigte sich am Nachmittag, als der DAX innerhalb von wenigen Minuten um 70 Punkte absackte. Auslöser des Rückgangs waren Medienberichte, denen zufolge eine Ausweitung des Euro-Rettungsschirms im Finanzausschuss des österreichischen Parlaments nicht die nötige Mehrheit erhalten habe. Fakt war jedoch, dass in dem Ausschuss über den Euro-Rettungsschirm selbst gar nicht debattiert oder gar abgestimmt worden war. Vielmehr fand der Vorschlag, das Thema am 21. September zu erörtern, nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit in dem Gremium. Als sich die Nachrichtenlage langsam aufklärte, holte der DAX die Verluste rasch wieder auf. Automobilaktien führten die Liste der Kursgewinner an. Seit Ende Juli ist der Euro-Stoxx-50-Automobilsektor um rund 35% eingebrochen. Nun erholten sich die Kurse angesichts einer wieder etwas zunehmenden Risikoneigung von Investoren. BMW stiegen um 6% auf 55,07 EUR, Daimler um 5,6% auf 34,25 EUR und VW Vorzüge um 5,1% auf 108,50 EUR. Siemens schlossen 3,1% fester bei 66,85 EUR. Kurz vor Börsenschluss teilten die Münchener mit, dass der Börsengang der Tochter Osram verschoben wird. Die Aktie ließ die Nachricht jedoch kalt. "Angesichts der Marktturbulenzen und der schwachen Kurse hat ohnehin niemand mehr an einen Börsengang geglaubt", sagte ein Händler. Technisch geleitete Käufe machten Händler mit Blick auf Deutsche Börse als Kurstreiber aus. Die Aktie zog um 7% auf 42,86 EUR an und war damit Tagesgewinner im DAX. Sie sei aus einer wochenlangen Seitwärtsbewegung zwischen 37 und 41 EUR nach oben ausgebrochen. Deutsche Bank und Commerzbank blieben dagegen hinter dem Gesamtmarkt zurück, nachdem die Ratingagentur Moody's französische Großbanken abgestuft hatte. Gesucht waren ferner Papiere, die als überdurchschnittlich konjunkturabhängig gelten wie Infineon, Lufthansa, MAN und ThyssenKrupp, die zwischen 3,9% und 6,7% zulegten. Ähnliches traf bei den Nebenwerten auf Continental (+6,1%), ElringKlinger (+7%), GEA (+8,2%) und Lanxess (+5,2%) zu. -Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 219, benjamin.krieger@dowjones.com DJG/bek/ros Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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