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Ermutigende Wirtschaftsdaten aus den USA haben am Donnerstag die asiatischen Börsen beflügelt. In der größten Volkswirtschaft der Welt sieht es im Dienstleistungssektor und auf dem Arbeitsmarkt wieder besser aus, was die Finanzmärkte in Asien weitgehend stützte. Allerdings hakten die Märkte diese Daten inzwischen ab und schauten bereits auf weitere potenziell kurstreibende Ereignisse.
Dabei steht einmal mehr die Europäische Zentralbank (EZB) im Fokus. Ihr Treffen am heutigen Donnerstag wird ebenso mit Spannung erwartet wie ein US-Arbeitsmarktbericht einen Tag später. "Es herrscht diese Woche so etwas wie eine Abwartehaltung in Asien vor. Die Datenlage ist eher dünn", sagt Analyst Wee-Khoon Chong von Societe Generale in Hongkong. Das lag auch an der wegen des Nationalfeiertags geschlossenen Börse in Schanghai. Für Freude bei den Börsianern sorgten in Tokio die schwächeren Kurse des Yen. Sowohl der US-Dollar als auch der Euro gewannen gegenüber der japanischen Devise wieder an Boden. Der Dollar legte gegenüber dem Yen deutlich von 78,50 auf 78,61 Yen zu. Die europäische Gemeinschaftswährung verbesserte sich von 101,3 Yen auf 101,7 Yen. Das verlieh den japanischen Aktien einiges an Auftrieb und führte zum ersten Handelstag mit Gewinnen nach vier vorherigen Verlusttagen. Der Nikkei gewann 0,9 Prozent auf 8.824,59 Zähler, wobei besonders exportorientierte Werte - wie etwa die Autoaktien - glänzten. Die Kurse von Versorgern, Minenunternehmen und Ölfirmen bröckelten dagegen ab. Honda schossen um 3,0 Prozent, Toyota ebenfalls um 3,0 Prozent und Nissan um 4,3 Prozent in die Höhe. Düster sah es dagegen für Nikon-Aktionäre aus. Die Titel sackten um 3,6 Prozent ab. Es hatte Berichte darüber gegeben, dass der operative Gewinn des Unternehmens im ersten Halbjahr um 43 Prozent abgesackt war. Ausschlaggebend waren der starke Yen und schwache Umsätze mit Geräten zur Chipherstellung. Im Gegensatz zu Tokio legten die Aktien in Seoul den Rückwärtsgang ein. Der Kospi-Index rückte um 0,2 Prozent von seinem Vortagsniveau ab. Es war der erste Handelstag nach dem Feiertag vom Mittwoch. "Die Investoren suchen derzeit nach einer klaren Richtung. Es herrscht Unsicherheit wegen gemischter Daten aus den USA und China vor. Außerdem nagen Sorgen um die Eurozone weiter an den Nerven der Anleger", sagte Park Sung-hoon, ein Analyst von Woori Investment & Securities Co. Das Index-Schwergewicht Samsung belastete dabei den Markt. Die Aktie büßte im Vorfeld der Vorlage eines Gewinnausblicks am morgigen Freitag 0,2 Prozent ein, hatte aber im Tagesverlauf viel deutlichere Verluste wieder wettgemacht. SK hynix gewannen 2,9 Prozent und LG Electronics 2,5 Prozent. In Hongkong schob sich der Hang-Seng-Index um 0,2 Prozent vor. Schwächen von Rohstoff- und Kommunikationstiteln machten die Transport- und Einzelhandelsaktien wieder wett. Swire Properties gaben 2,5 Prozent nach, nachdem der Anteilseigner John Swire & Sons das zweite Mal in zwei Monaten sich in großem Stil von Aktien trennte. Durch den Verkauf erlöst der Aktionär rund 4,9 Milliarden Hongkong-Dollar. In Australien verbesserte sich der S&P/ASX 200 um 0,3 Prozent. Beim Öl gibt es nur eine leichte Erholung nach dem leichten Kursbeben vom Mittwoch. Der Barrel wurde zuletzt mit 88,60 US-Dollar nur um 0,2 Prozent teurer gehandelt als am Vortag. Am Mittwoch war der Barrel um 4,1 Prozent eingebrochen - der größte Tagesverlust seit Mitte Dezember vergangenen Jahres. Konjunktursorgen über China trüben hier das Bild ein und verbilligten die Ölnotierungen. Ölaktien litten unter diesen erdrutschartigen Verlusten beim Rohstoff. Inpex Corp büßten in Tokio 1,3 Prozent ein, Santos in Sydney 1 Prozent und Sk Innovation rund 2 Prozent in Seoul. Aktien des chinesischen Ölriesen Cnooc verbilligten sich in Hongkong um 1,5 Prozent. Hier belasteten neben dem Preisverfall von Öl auch Berichte des Wall Street Journal über Absichten von kanadischen Regierungsvertretern, bessere Bedingungen für die geplante Übernahme der einheimischen Ölfirma Nexen durch Cnooc auszuhandeln. Kontakt zum Autor: daniel.inman@wsj.com DJG/DJN/axw/raz Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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