Beitrag gelesen: 11008 x |
||
Rückblick - 2013 hat überrascht.
Das Aktienjahr 2013 verlief äußerst ertragreich, nahezu korrekturfrei und wurde deshalb im Nachgang als „einfaches“ Jahr deklariert. Dass der Rückblick um ein Vielfaches einfacher fällt als die Prognose selbst, lässt sich jedoch an der Erwartungshaltung der Anleger zu Beginn des Jahres 2013 ablesen. Den Aktienindizes DAX, S&P 500 und EuroStoxx 50 wurde beispielsweise lediglich ein moderater Zuwachs im Bereich von 6 % bis 9 % zugetraut, sowohl von Banken als auch von Privatanlegern. Der eindeutige Nachweis, dass die positive Entwicklung mit deutlich zweistelligen Renditen im Jahr 2013 für viele Marktteilnehmer keinesfalls einkalkuliert, sondern eher überraschend war. Auch wenn im Nachgang in der Presse das Wort „Überraschung“ nicht mehr fallen will. Während die Prognosen für die Rendite der Bundesanleihen mit 10-jähriger Laufzeit sowie für den Ölpreis tendenziell richtig lagen – der Zinsanstieg der Bundesanleihen wurde insbesondere von den Banken recht gut angenähert, die konstante Entwicklung des Ölpreises sowohl von Banken als auch von Privatanlegern richtig prognostiziert – war die Erwartungshaltung für die Entwicklung des Goldpreises viel zu optimistisch. Banken erwarteten für das Jahr 2013 im Schnitt einen Anstieg auf rund 1.900 US-Dollar pro Feinunze, auch Privatanleger immerhin mehr als 1.700 US-Dollar. Der Jahresendstand von 1.205 US-Dollar dürfte für große Ernüchterung gesorgt haben. Auch die Währungsentwicklung wusste zu überraschen: Der Euro wurde zu Jahresbeginn im Vergleich zum US-Dollar nicht so stark eingeschätzt, wie er sich im Jahresverlauf gezeigt hat. Banken erwarteten das Währungspaar EUR/USD zum Jahresende bei 1,28 und lagen damit weit daneben, während Privatanleger mit einer durchschnittlichen Erwartungshaltung von 1,34 zumindest die richtige Tendenz erahnten. Die Bedeutsamkeit der Prognosen Auch wenn es ein stückweit verständlich ist, dass viele Anleger und Analysten diese Punktprognosen als „undankbare Aufgabe“ wahrnehmen, ist es doch erstaunlich, mit welcher Regelmäßigkeit und „Präzision“ die Prognosen Jahr für Jahr weit daneben liegen. Der fortgesetzte Trend der letzten Jahre, für sämtliche Aktienindizes einen moderaten Zuwachs zu erwarten, führt unweigerlich nur in den seltensten Fällen zum Erfolg: Das durchschnittliche Mittel der langfristigen Wertentwicklung wird in einzelnen Jahren nur selten erreicht, der Schnitt setzt sich tatsächlich aus „deutlich“ positiven und negativen Jahren zusammen. Der Marktkonsens der Prognosen auf Jahressicht liegt deshalb in den seltensten Fällen richtig. Es ist nicht empfehlenswert, den Konsens als Richtgröße für die tatsächliche Entwicklung der Märkte anzusehen - viel eher als „zuverlässigen“ Kontraindikator! Es wird deshalb auch im Jahr 2014 lohnenswert sein, die eigene Erwartungshaltung abseits des Marktkonsenses zu platzieren – eine Thematik, die wir in unserer Kapitalmarktprognose für 2014 erneut detailliert behandeln. Ausblick - Wie kann 2014 erneut überraschen? Die Geldpolitik der Zentralbanken, konjunkturelle Entwicklungen, politische Entscheidungen, die Entwicklung der Unternehmensgewinne und das Anlegersentiment – nur eine kleine Auswahl der vielfältigen Faktoren, die für die Entwicklung der Aktienmärkte im Jahr 2014 relevant sein werden. Es muss überprüft werden, welche Faktoren die Erwartungshaltung beeinflussen und dabei von der Mehrheit fehlinterpretiert werden! Überraschungspotential ist zur Genüge vorhanden – da auch in 2014 eine „gefährliche Einigkeit“ unter Analysten und Medien herrscht, die es kritisch zu überprüfen gilt. Fazit Lesen Sie in unserer – in Kürze erscheinenden – Kapitalmarktprognose für das Jahr 2014, warum der Marktkonsens auch im laufenden Jahr die tatsächliche Entwicklung der Märkte nicht akkurat prognostizieren kann. Wir freuen uns darauf, Ihnen erneut lohnenswerte Alternativszenarien aufzeigen zu können. Sie können die Prognose für 2014 bereits jetzt kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|