Alt 20.08.10, 18:44
Standard XETRA-SCHLUSS/Schwächer - DAX setzt Abwärtsbewegung fort
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag weiter nachgegeben, konnte dabei aber die Unterstützung von 6.000 Punkten verteidigen. Konjunktursorgen lasteten zum Wochenschluss auf dem Markt, nachdem der Konjunkturindex der US-Notenbank-Filiale in Philadelphia am Donnerstag auf Rezessionsniveau gefallen war.

Der DAX büßte 1,2% oder 70 auf 6.005 Punkte ein. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 102,4 (Vortag: 105,4) Mio Aktien im Wert von rund 3,10 (Vortag: 3,06) Mrd EUR. Der Euro fiel im späten Handel unter 1,27 USD, was als Zeichen abnehmender Risikobereitschaft gewertet wurde. Im Blick stand auch der kleine Verfall an der Eurex. Der Abrechnungspreis für DAX-Optionen sei bei 6.002,71 Punkten festgestellt worden und damit in der Nähe des DAX-Tagestiefs von 5.999,63 Punkten, meinte ein Marktteilnehmer.

Die Stimmung unter den Anlegern analysierte ein Händler als depressiv verstimmt. Mit dem Ende der Berichtssaison sei ein wichtiger positiver Impulsgeber ausgefallen. "Der Markt konzentriert sich daher vermehrt auf Konjunkturdaten, und das sich dort ergebende Bild ist kein schönes", so der Marktteilnehmer. Allerdings gebe es derzeit keine Hinweise darauf, dass der DAX mittelfristig aus der Handelsspanne zwischen 5.800 und 6.300 Punkten ausbrechen könnte.

Bei den Einzelwerten verloren Merck 1,2% auf 67,25 EUR. Händler verwiesen auf die Schwäche von Sharp. Die Aktie wurde von einem Bericht der Zeitung "Nikkei" belastet, wonach das Unternehmen die Produktion von LCD-Panels für ein bis zwei Monate reduzieren möchte. Das schüre erneut Nachfrage-Sorgen, hieß es im Handel. K+S verloren 2,2% auf 42,63 EUR, nachdem sie zuletzt dank der Übernahmefantasie in der Branche stark gestiegen waren.

Infineon litten dagegen unter schlechten Vorgaben aus dem Technologiebereich und sanken um 2,3% auf 4,63 EUR. Hintergrund waren die negativ interpretierten Quartalszahlen der beiden Rechnerhersteller Dell und Hewlett-Packard. Auch zahlreiche andere konjukturabhängige Werte wurden verkauft. So gaben etwa HeidelbergCement 2,6% auf 33,53 EUR nach.

Der MDAX fiel aus demselben Grund überdurchschnittlich um 1,9%. Celesio hielten sich hier mit einem Minus von 0,9% auf 16,44 EUR vergleichsweise gut. Im Handel wurde der angebliche Verkauf der Anzag-Beteiligung leicht positiv für Celesio gewertet. Laut einem Artikel der "FTD" verhandelt das Unternehmen in diesem Zusammenhang mit dem britischen Konkurrenten Alliance Boots.

Pünktlich zum Start der neuen Bundesligasaison markierten Sky ein neues Jahres- und Allzeittief. "Das ist ein Fass ohne Boden", meinte ein Händler agesichts der nicht endenden Talfahrt der Aktie. Eine Trendwende sei weder in charttechnischer noch in fundamentaler Hinsicht absehbar. Sky verloren 9,1% auf 0,92 EUR. (News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 45,42% beteiligt.)

Im TecDAX fielen Conergy um 5,1% auf 0,63 EUR. Der als kommender Unternehmenschef geplante Manager Andreas von Zitzewitz verlässt das Unternehmen. Auch centrotherm standen unter Druck und gaben 5,9% auf 33,36 EUR nach. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach dem Anstieg der Vorwochen. Wirecard legten dagegen um 2% auf 8,71 EUR zu. Die Aktie profitierte damit von Fantasie nach der Übernahme des britischen Mitbewerbers DataCash durch MasterCard für 333 Mio GBP.

DJG/mif/raz

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