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NEW YORK (Dow Jones) - Ganz im Zeichen Europas stand der Aktienmarkt an Wall Street am Freitag. Die Investoren sorgten sich um die Zukunt des Euro und der Eurozone und mieden riskantere Anlagen zugunsten der vermeintlich "sicheren Häfen" wie Dollar oder Treasurys. Der Dow-Jones-Index (DJIA) verlor 1,5% bzw 163 Punkte auf 10.620. Für den S&P-500-Index ging es um 1,9% oder 22 Zähler auf 1.136 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index verlor 2% oder 48 Punkte auf 2.347 Punkte. Umgesetzt wurden am Berichtstag 1,52 (Donnerstag: 1,21) Mrd Aktien. Den 375 Kursgewinnern standen dabei 2.711 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 62 Titel.
Vor allem am Devisenmarkt spielte am Berichtstag die Musik. Der Euro ist unter 1,24 USD gefallen, was nahe legt, dass Investoren nur geringes Vertrauen in das Euro-Rettungspaket haben. Der Eindruck der schweren Krise wurde noch verstärkt durch Meldungen, wonach der französische Präsident Sarkozy während der Krisensitzung in Brüssel am vergangenen Wochenende mit dem Rückzug seines Landes aus der Eurozone gedroht haben soll, wenn es nicht zum Abschluss eines umfassenden Rettungspakets kommt. "Die Risikoaversion nimmt wieder zu", sagte ein Händler. Dies zeigen auch die Preise zur Absicherung des Ausfallrisikos griechischer Staatsanleihen, die wieder gestiegen sind. Der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, hatte im deutschen Fernsehen gesagt, dass es Zeifel an der Fähigkeit Griechenlands zur Begleichung der Schulden gebe. Ein weiterer Händler meinte, dass Marktteilnehmer nicht bereit seien, Positionen übers Wochenende zu halten. Konjunkturdaten spielten in dem Umfeld keine bzw nur eine untergeordnete Rolle, obgleich diese teilweise recht positiv ausgefallen sind. Immerhin übertraf der US-Einzelhandelsumsatz im April die Erwartungen. Die in der Folge veröffentlichten Daten zur Industrieproduktion und dem Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan bewegten sich derweil im Rahmen der Vorhersagen. Zur Schwäche neigten insbesondere die volatilen Finanzwerte. Auf den Bankentiteln lastete auch die Unsicherheit über die künftige Regulierung des Sektors und die sich ausweitenden Untersuchungen der Aufsichtsbehörden im Zusammenhang mit CDO. So verloren Citigroup 2,7% auf 3,98 USD, J.P.Morgan 2,3% auf 39,89 USD oder Goldman Sachs 1% auf 143,23 USD. Unter den Technologiewerten gaben Intel 2,7% auf 21,89 USD bzw IBM 0,2% auf 131,19 USD nach. Rohstoff- und Energiewerte litten unter dem starken Dollar. Der Preis für Rohöl ist am Freitag unter 72 USD gefallen. Die Preise für Rohstoffe stehen auch unter Druck, weil die Sparmaßnahmen europäischer Länder die Aussichten für die internationale Konjunkturerholung verdüstern. United States Steel verloren 5,7%, und AK Steel gaben 3,7% ab. Chemie-Titel tendierten ebenfalls zur Schwäche, da die Konzerne oftmals stark in Europa engagiert sind. Dow Chemical verloren 5,9% auf 27,34 USD und Eastman Chemical 2,2% auf 5,85 USD. Ein enttäuschender Umsatzausblick belastete derweil die Aktien von Nvidia. Der Grafikkarten-Hersteller hat für das zweite Quartal verglichen mit dem ersten Quartal einen Umsatzrückgang um 3% bis 5% angekündigt. Im ersten Quartal war Nvidia in die Gewinnzone zurückgekehrt und hatte dabei die Erwartungen des Marktes übertroffen. Die Papiere gaben 11,5% auf 12,96 USD nach. DJG/DJN/raz Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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