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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach neuen Jahreshöchstständen am Donnerstag und Freitag hat der DAX zum Auftakt der neuen Woche eine Auszeit genommen. "Die Kurse sind etwas heiß gelaufen und haben auf dem hohen Niveau konsolidiert", resümierte ein Händler. Die Gefahr einer Verschärfung der politischen Debatte um die Größe des EU-Rettungsschirms und die Ausgabe von Eurobonds habe unter Investoren für Zurückhaltung gesorgt. Der DAX schloss 0,1% bzw 7 Punkte fester bei 6.954.
Im Tageshoch von 6.972 Zählern verpasste der Leitindex ein neues Jahreshoch lediglich um sechs Punkte. Anders die Nebenwerte: Der MDAX der 50 größten deutschen Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung legte um 0,6% auf 9.846 Punkte zu und markierte im Verlauf bei 9.875 Punkten den höchsten Stand seit Anfang Juni 2008. Der SDAX der kleineren Nebenwerte stieg sogar um 1,7% auf 4.952 Punkte und somit auf den höchsten Stand seit Januar 2008. Die Umsätze waren rückläufig. Es wurden rund 82,7 Mio DAX-30-Aktien im Volumen von insgesamt 2,6 Mrd EUR gehandelt. Am Freitag waren es rund 98 Mio Aktien im Wert von rund 3,33 Mrd EUR. Der Euro gab im Verlauf des Handels zum Dollar und auch zum Yen kontinuierlich nach. An den Bondmärkten stiegen die Risikoprämien wieder an. Die Bundesregierung hat am Montag Vorschläge für eine Ausweitung des Euro-Schutzschirms und für die Schaffung gemeinsamer Eurobonds zurückgewiesen. Auch Österreichs Finanzminister Josef Pröll und sein niederländischer Kollege Jan Kees de Jager meldeten Bedenken gegen Eurobonds als Lösung der drängenden Schuldenprobleme in der Eurozone an. "Die Unsicherheit darüber, wie es mit der Lösung der Schuldenkrise in der Eurozone weitergehen soll, hat heute vor allem die Finanzwerte erneut belastet", sagte ein Händler. Allianz, Commerzbank, Deutsche Bank und Munich Re schlossen sämtlich schwächer. ThyssenKrupp waren größter Gewinner im DAX mit einem Plus von 3,2% auf 31,04 EUR. Die Citigroup hat das Kursziel für die Aktie um 10 auf 40 EUR erhöht und sie erneut zum Kauf empfohlen. Ein positiver Kommentar von Goldman Sachs zum Chemiesektor sorgte ebenfalls für steigende Kurse: BASF verteuerten sich um 1,4% auf 60,02 EUR, Linde zogen um 2% auf 112 EUR an und K+S um 2,3% auf 54,56 EUR. Bei K+S sprachen Händler zudem von steigenden Preisen für Agrarprodukte, von denen der Düngemittelhersteller profitiere. Bayer stiegen um 0,8% auf 57,58 EUR. Bei BMW (-1,4%) und Daimler (-0,6%) nahmen Investoren Kursgewinne mit, nachdem der Sektor seit Wochen besser läuft als der Gesamtmarkt. VW Vorzugsaktien waren dagegen erneut gesucht, sie stiegen um 0,9% auf 136,40 EUR. Die Wolfsburger wollen in den kommenden Jahren 50.000 neue Stellen schaffen. Hochtief zogen um 4,3% auf 62,68 EUR an. Der Baukonzern hat überraschend einen neuen Großaktionär präsentiert. Das Emirat Katar wird sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit 9,1% an dem Essener Baukonzern beteiligen. Damit dürfte sich die von der spanischen ACS angestrebte Mehrheitsübernahme von Hochtief verteuern. Deutsche Postbank büßten weitere 9% auf 20,11 EUR ein. Die Aktie fällt wegen des gesunkenen Anteils frei handelbarer Aktien in Folge der Übernahme durch die Deutsche Bank aus dem MDAX. Ersetzt wird sie von der Aktie der Deutsche Wohnen. Diese war bislang im SDAX gelistet und schloss 3,8% fester bei 9,90 EUR. Eine Hochstufung auf Kaufen" von "Halten" durch die Deutsche Bank ließ Südzucker um 8,5% auf 18,29 EUR anziehen. Krones verteuerten sich um 4,1% auf 45,18 EUR. Der Finanzchef des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen rechnet im vierten Quartal mit einem prozentual zweistelligen Auftragsplus. DJG/bek/ros Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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