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Der DAX mit außergewöhnlich guter Performance?
Fast überall lesen wir in den diversen Jahresrückblicken für 2010, dass im abgelaufenen Jahr überdurchschnittliche Kursgewinne im deutschen Aktienindex DAX erzielt wurden. 2010 sei ein Prädikatsjahrgang gewesen, die Kursgewinne seien außergewöhnlich hoch. "Das aktuelle Niveau sei nun für einen Einstieg viel zu teuer" höre und lese ich oft. Aber stimmt das denn tatsächlich? Ich habe Ihnen dazu ein paar nüchterne Fakten zusammengestellt. Bilanz DAX und S&P 500 seit 1980 Derzeit arbeiten wir mit Hochdruck an unserer umfangreichen Jahresprognose für 2011. (Sie können sich diese kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern). Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist dabei das Erstellen diverser Statistiken, um das abgelaufene Jahr vernünftig einschätzen zu können. Während in den Medien das Jahr 2010 als herausragender Börsenjahrgang gefeiert wird, geschieht dies anscheinend ohne differenzierte Betrachtung. Seit 1979 stieg der DAX im Durchschnitt - trotz den Finanzkrisen 2000 bis 2003 und 2008 bis 2009 - um 12,17 % an. Der S&P 500 schaffte in diesem Zeitraum immerhin einen durchschnittlichen Zuwachs von 9,69 %. 2010 war also tatsächlich besser als der Durchschnitt. Auf den zweiten Blick erkennen Sie aber, dass die Performance in 2010 für ein positives Jahr gar nicht außergewöhnlich hoch war. Ganz im Gegenteil! In positiven Jahren stieg der DAX im Durchschnitt um 25,16 % an! 2010 aber nur um 16,06 %. Hätten Sie das gedacht? Selbst der nicht so volatile S&P 500 stieg in positiven Jahren um 17,28 %. 2010 aber "nur" um 12,78 %. 2010 war damit - für ein positives Jahr - ein unterdurchschnittliches Jahr! Fazit 2010 war längst nicht so spektakulär als allgemein angesehen. Für ein positives Jahr schaffte der deutsche Aktienindex nicht annähernd seinen Durchschnitt. Simple Statistiken helfen Ihnen dabei, den Überblick nicht zu verlieren. Eine regelmäßige Standortbestimmung ist stets hilfreich, um sich nicht im täglichen Medienrummel zu verlieren. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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