Alt 10.01.11, 18:51
Standard XETRA-SCHLUSS/Schwach - DAX mit Portugal-Sorgen auf Jahrestief
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FRANKFURT (Dow Jones)--Mit schwacher Tendenz und zeitweise sogar auf einem neuen Jahrestief bei 6.836 Punkten ist der DAX am Montag aus dem Handel gegangen. Erst eine leichte Erholung an Wall Street zog das deutsche Börsenbarometer wieder etwas nach oben. Schlechte Konjunkturnachrichten aus China und Sorgen über Portugal drückten europaweit die Märkte. Der DAX verlor 1,3% oder 91 auf 6.857 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 91,7 (Vortag: 91,9) Mio Aktien im Wert von rund 2,84 (Vortag: 2,96) Mrd EUR.

In China waren im Dezember die Exporte der größten asiatischen Volkswirtschaft deutlich langsamer gewachsen als erwartet. Wie die Zollbehörde berichtete, stiegen die Ausfuhren um 17,9% gegenüber dem Vorjahresmonat, nachdem im November ein Anstieg um 34,9% verzeichnet worden war. Ökonomen hatten für Dezember ein Plus von 24% erwartet.

Zudem stehen diese Woche die Auktionen neuer Staatsanleihen einiger europäischer "Problem-Länder" an. So plant Portugal, am Mittwoch Langläufer zu platzieren. Hierbei könnte es nach Ansicht von Kreditanalysten zu Problemen kommen. Deutschland und Frankreich wollen Portugal einem Magazinbericht zufolge dazu drängen, möglichst bald unter den Euro-Rettungsschirm zu schlüpfen. Das finanziell angeschlagene Land werde nicht mehr lange Kredite am Kapitalmarkt aufnehmen können, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Daneben wartet der Markt mit Spannung auf den Beginn der US-Berichtssaison, die am Abend traditionell von Alcoa eingeläutet wird. Auf dem aktuellen Niveau um 6.850 wird der DAX als kurzfristig unterstützt betrachtet. Technische Analysten sehen jedoch eine bedenkliche Chart-Lage bei einigen Indexmitgliedern. Ein Rutsch des DAX auf 6.700 sei nicht auszuschließen, hieß es.

Unter Druck standen vor allem Bankentitel. Händler verwiesen auf die Schuldenkrise in Südeuropa. Bevor nicht Portugal seine Anleihen ordentlich am Markt platziert habe, dürften Banken weiter unter Abgabedruck leiden, hieß es. Commerzbank fielen um 3,3% auf 5,41 EUR, Deutsche Bank um 1,8% auf 40,29 EUR.

Allianz büßten nur 0,9% ein auf 90,04 EUR. Positiv werteten Händler die Anteilsaufstockung am Versicherungskonzern China Pacific Insurance. Die Münchener investieren weitere 855 Mio USD in die chinesische Versicherung und halten damit nun rund 2,8% der ausstehenden Aktien der Chinesen. Die Allianz hatte sich im Rahmen des Börsengangs von China Pacific Insurance im Dezember 2009 an dem Lebensversicherer beteiligt.

Automobilwerte wurden leicht gestützt von diversen Aussagen zu Wachstumszielen und Rekordabsätzen auf der "North American International Auto Show" in Detroit. So will Volkswagen in diesem Jahr auf dem US-Markt wachsen. Die Verkäufe sollen auf etwa 400.000 Einheiten steigen. VW gaben nur 0,8% auf 126,85 EUR nach. Daimler plant bis 2012 den Verkauf von 200.000 Automobilen in China. Die Aktien fielen um 1,1% auf 53,91 EUR. Keine große Euphorie löste auch der Ausblick von BMW aus. Die Münchner wollen 2011 über 1,5 Mio Fahrzeuge verkaufen. 2010 legte der Absatz um 13,6% auf 1,46 Mio Fahrzeuge zu. Händler sehen damit nur ihre Minimalerwartung erfüllt. BMW verloren 1,4% auf 58,47 EUR.

BASF wurden von einer Kaufempfehlung der Citigroup mit Kursziel 67 EUR gestützt. Die Aktien fielen um 0,6% auf 56,78 EUR. Bayer gaben 2,2% nach auf 54,30 EUR.

HeidelbergCement legten gegen den Markt um 0,2% auf 45,53 EUR zu. Der Zementhersteller will bis 2013 den Barmittelfluss um rund 600 Mio EUR verbessern. "HeidelCement will unbedingt zurück in den Investment-Grade-Bereich", sagte ein Kreditanalyst: "Da ist klar, dass der Fokus auf dem Cash Flow liegt". Positiv daran sei, dass die Entschuldungsstrategie damit mit konkreten Zahlen unterlegt würde. Auch ThyssenKrupp schafften den Sprung um 0,2% ins Plus auf 30,40 EUR.

Deutliche Abgaben gab es im MDAX: So brachen Gildemeister um 7,1% auf 15,44 EUR ein. Die Verluste standen nach Auskunft eines Sprechers des Maschinenbauers mit den Verkäufen eines größeren Investors in Zusammenhang. Hierdurch seien dann wohl Stop-Loss-Aufträge ausgelöst worden, die den Abwärtssog verstärkt hätten. Fundamentale Gründe für die Abgaben gebe es keine, hieß es. Auch Rational, ProSiebenSat.1, Lanxess und IVG verloren je rund um 5%.

Symrise zogen dagegen um 2,7% auf 20,23 EUR an. Sie profitierten damit vom Übernahmegebot von DuPont für Danisco, die auf ähnlichen Geschäftsfeldern wie der Duft- und Aromenspezialist tätig ist. Bechtle im TecDAX setzten ihre Aufwärtsbewegung fort und stiegen um 3,4% auf 30,91 EUR. Singulus kletterten dank eines Auftrags für Solar-Fertigungsanlagen um 2,3% auf 4,30 EUR.

DJG/mod/flf

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