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Der "Währungskrieg" geht in eine neue Runde.
Die ersten Monate des Jahres 2011 haben bereits einige große - und vor allem auch nicht erwartete - Bewegungen gebracht. Das Erdbeben in Japan und die daraus resultierende Nuklearkatastrophe, die Eskalation der Schuldenkrise in den PIIGS-Staaten, ein drohender Schuldenschnitt in Griechenland und jetzt auch die drohende Herabstufung der Bonität der USA sorgen für eine gestiegene Volatilität an den Märkten. Die größte Überraschung ist hierbei sicher an der Währungsfront zu verzeichnen. Die Stärke des Euro hat viele Marktteilnehmer komplett auf dem falschen Fuß erwischt. (Lesen Sie dazu auch unsere Jahresprognose 2011, die Sie kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern können.) Wir kennen viele große Adressen, die sich gegen einen schwachen Euro abgesichert haben. Das Gegenteil ist bis heute eingetreten. Während noch zu Jahresbeginn ein weiterer Verfall des Euro befürchtet wurde, kam alles - trotz einer sich verschärfenden Schuldenkrise der PIIGS-Staaten - ganz anders. Wie geht es nun beim Euro weiter? Wie sollte man sich als Anleger verhalten? Währungen im ersten Quartal mit "big moves" Schon vor dem Erdbeben in Japan haben große Bewegungen an den globalen Devisenmärkten eingesetzt. Besonders beim Yen fielen die Veränderungen extrem aus. Nach neuen Rekordhochs in der Folge des Erdbebens begann die Trendumkehr. Während in der ersten Phase nach der Katastrophe noch viele Investoren davon ausgingen, dass die Rückholaktion japanischer Auslandsgelder den Yen weiter stärken würde, hat sich jetzt die Befürchtung einer Überforderung Japans durchgesetzt. Per Saldo hat der Yen damit seit Jahresbeginn gegenüber dem Euro um rund 10 % verloren. Für ein Quartal eine extrem große Bewegung. Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar um über 8 % zulegen können. Auch das ist ungewöhnlich viel! Erinnern wir uns an den Jahresanfang zurück. Die Investmentbanken gingen im Konsens von einem nahezu unveränderten EUR-USD-Verhältnis aus. Diese heftige Bewegung der ersten Monate kommt völlig überraschend. In unserer Umfrage der Jahresprognose 2011 unter Privatanlegern (kostenlos unter www.gruener-fisher.de anzufordern) war ein weiterer Zerfall des Euro die größte Sorge der Anleger. Währungsbilanz beachten! Diese Währungsturbulenzen führen auch bei den globalen Aktienmarktrenditen zu heftigen Verwerfungen. Die großen Verlierer dieser Entwicklung sind - umgekehrt wie in 2010 - die europäischen Anleger. Ein paar Beispiele: Während der S&P 500 bis heute um rund 5 % zulegen konnte, ergibt dies in Euro gerechnet ein Minus von 3,35 %. Während der DAX für einen deutschen Anleger fast 4 % zugelegt hat, freut sich ein Japaner über fast 15 % (!). Der schwache Yen sorgt für hohe Währungsgewinne bei den Auslandswerten japanischer Anleger. In fast allen Indizes ergeben sich in Yen zweistellige Zuwächse. Der starke Euro sorgt bei deutschen Anlegern für eine schwache Entwicklung globaler Depots in Euro gerechnet. Diese Relationen sollten Sie bei Ihren Vergleichsrechnungen stets beachten! EURO vs. USD im Tageschart Betrachten wir die technische Situation beim Euro im Verhältnis zum US-Dollar: Der Euro hat nach einer leichten Schwäche zum Jahresstart massiv zulegen können. Der steile Aufwärtstrend kommt für fast alle Marktteilnehmer dabei völlig überraschend. Mit der heutigen Korrektur hat sich jedoch ein negativ divergentes Hoch gebildet. Der Euro-Höhenflug sollte zumindest in diesem Tempo nicht weitergehen. Die PIIGS-Krise hat die Märkte wieder eingeholt. Der steile Aufwärtstrend wurde im heutigen Handelsverlauf bereits gebrochen. EURO vs. USD im Monatschart Besonders interessant ist die Situation im Monatschart. Der Abwärtstrend der letzten Jahre lässt sich als typische abc-Korrektur abzählen und einordnen. Die sich gebildete bullishe Flagge wurde leicht nach oben gebrochen. Bisher ist dieser Ausbruch als Fehlsignal zu werten. Die Unsicherheit wird im Jahresverlauf hoch bleiben. Man sollte sich an diesen Währungsspekulationen nicht beteiligen. Fazit Bedenken Sie stets: Kurzfristig haben Währungsschwankungen durchaus einen signifikanten Einfluss auf die Performance Ihrer Anlagen. Langfristig sind Devisenschwankungen jedoch fast immer ein Nullsummenspiel und gleichen sich stets wieder aus. Trendwenden finden zudem fast immer dann statt, wenn die Mehrheit der Investoren auf dem falschen Fuß erwischt wird. Der bisherige Jahresverlauf 2011 bestätigt genau diese Einschätzung. Trotz einer weit verbreiteten Angst vor einer Eskalation der Schuldenkrise in den PIIGS-Staaten, hat der Euro gegenüber fast allen globalen Währungen deutlich zulegen können. Versuchen Sie daher erst gar nicht, neben der Entwicklung von Aktienmärkten auch noch die Währungsentwicklungen vorherzusagen - das geht fast immer schief! Für den weiteren Jahresverlauf gilt dies ganz besonders. Der weitere Verlauf an den Devisenmärkten wird von vielen gegenläufigen Faktoren bestimmt. Die politischen Entscheidungen werden die Devisenmärkte 2011 maßgeblich bestimmen. Ob die USA einen weiter schwachen US-Dollar favorisieren oder auch nicht - kann man derzeit kaum vernünftig einschätzen. Die Volatilität wird hoch bleiben, die Unsicherheit dem entsprechend groß. Eine globale Diversifikation hilft Ihnen dabei, diese Turbulenzen entspannt angehen zu können. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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