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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Börsen sind die deutlichen Gewinne von Handelsbeginn zusammen geschnurrt. Der DAX legt noch um 0,3 Prozent auf 6.783 Punkte zu, nachdem er schon bei 6.876 Punkte sein Fähnchen gehisst hatte. Der Euro-Stoxx-50 tritt mit 2.305 Punkten auf der Stelle. Gute Vorgaben aus den USA und Asien hatten die Börsen zunächst steigen lassen. Grund für die Stärke in Übersee waren die soliden Einkaufsmanagerindizes aus China und den USA. Schwache Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone haben dann aber für einen Rücksetzer gesorgt.
So haben die Daten aus Italien die Erwartungen klar verfehlt. Auch der französische Einkaufsmanagerindex ist schwach ausgefallen. Die Hoffnung ruht nun auf dem ADP-Arbeitsmarktbericht am frühen Nachmittag. Volkswirte gehen davon aus, dass in der Privatwirtschaft der USA im April 175.0000 Stellen geschaffen wurden. "Sollte der ADP-Bericht überzeugen, dürfte die Wall Street weiterlaufen", erwartet ein Händler. Der Euro befindet sich auf dem Rückzug. Die schwachen europäischen Wirtschaftsdaten haben ihn um über einen Cent seit dem Vortag fallen lassen. Die guten US-Wirtschaftsdaten hatten der Gemeinschaftswährung, aber auch dem Yen, schon zuvor zugesetzt. Marktteilnehmer schätzen die Wahrscheinlichkeit weiterer Maßnahmen zur Stützung der US-Wirtschaft, die den Dollar schwächen würden, nun wieder als geringer ein. Einige enttäuschende Konjunkturdaten und Andeutungen von Notenbankgouverneur Ben Bernanke hatten Spekulationen in diese Richtung gefördert. Entscheidend für die Erwartungen des Marktes wird aber der Arbeitsmarktbericht am Freitag sein, auf den die ADP-Daten einen Vorgeschmack bieten. "Sollte sich der US-Arbeitsmarkt im April deutlich verbessert haben, wird der Dollar gerade zum Yen aufholen", meint ein Händler. Derzeit notiert die US-Währung bei 80,35 Yen, während der Euro bei 1,3150 Dollar liegt. Mit Spannung wird dem Ausgang der Wahlen in Frankreich und Griechenland am Wochenende entgegen gesehen. "Die Sorgen der Marktteilnehmer reichen von einer Verzögerung der Haushaltskonsolidierung in Frankreich bis hin zu einem Ende des Reformprozesses in Griechenland", analysiert ein Händler die Befindlichkeit des Marktes. Autowerte gefragt - E.ON überrascht mit Zahlen Der US-Automobilabsatz verhilft dem europäischen Autosektor zu 0,5 Prozent Gewinn. "Die Projektionen für den Absatz im Gesamtjahr steigen weiter", sagt ein Marktteilnehmer. Sie liegen nun bei 14,4 Millionen und nähern sich damit dem "Normalniveau" von 16 Millionen verkauften Einheiten pro Jahr an. Der Automobilzulieferer Fuchs Petrolub wartet indes mit guten Zahlen auf. Der Schmierstoffhersteller ist trotz anhaltend hoher Rohstoffkosten besser ins Jahr gestartet als erwartet worden war. "Dass Fuchs auf das extrem starke Vorjahresquartal noch einmal 10 Prozent Umsatz drauf gesattelt hat, ist positiv", lobt Analyst Heiko Feber vom Bankhaus Lampe. Die Aktie zieht um 1,8 Prozent auf 45,80 Euro an. Siemens sind dagegen ins Minus gefallen. "Zyklische Industrietitel werden von den schwachen Einkaufsmanagerindizes belastet", sagt ein Händler. Auch neue Korruptionsvorwürfe in Russland seien nicht hilfreich. Schwachen Zahlen und einen schwachen Ausblick hat der US-Wettbewerber Emerson Electric vorgelegt. Siemens sinken um 0,5 Prozent auf 69,60 Euro. E.ON hat am Mittag überraschend Quartalszahlen ausgewiesen, die Aktie dreht ins Plus. "Der Markt ist überrumpelt worden", meint ein Händler. Die Zahlen waren eigentlich für den 9. Mai geplant. "Das EBITDA liegt am oberen Rand der Erwartungen", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Andererseits liege der Ausblick lediglich im Rahmen der Erwartungen. Die Aktie gewinnt 0,1 Prozent auf 17,13 Euro. UBS erhält nur ein "befriedigend" Mit der Note "befriedigend" stuft Sarasin das Zahlenwerk der UBS zum ersten Quartal ein. Der Gewinn wurde stark durch Einmalaufwendungen wie Restrukturierungskosten und den Pensionsplan belastet. "Das operative Ergebnis war allerdings stark", so der Analyst Rainer Skierka. Der Zufluss von neuen Geldern in den USA und in der Schweiz bilde eine gute Grundlage für die Zukunft. Die Entwicklung im Investment-Banking sei durchwachsen ausgefallen. Die Marktteilnehmer scheinen sich auf die positiven Nachrichten zu konzentrieren, so dass die Aktie um 5,4 Prozent auf 11,94 Euro steigt. Veeco liefert gute Vorgaben für Aixtron Die Geschäftszahlen des Wettbewerbers Veeco lassen Aixtron um 3,1 Prozent auf 14,26 Euro steigen. "Der Ausblick liegt deutlich über den Schätzungen der Analysten", sagt ein Händler. Die Aktie von Veeco ist an der Nasdaq um 15 Prozent nach oben geschossen. Weniger gut entwickeln sich Dialog Semiconductor. Die Zahlen sind durchwachsen ausgefallen. Während die Umsätze im ersten Quartal überzeugt haben, hat das Ergebnis die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Die Aktie gibt um 2,6 Prozent auf 16,21 Euro nach. DJG/mif/raz Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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