Alt 17.10.12, 09:51
Standard Moody´s bestätigt Spanien - Börsen leicht im Plus
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Gut behauptet sind Europas Aktienmärkten am Mittwoch in den Handel gestartet. Gute Nachrichten gibt es von der Ratingagentur Moody's zu Spanien. Belastungsfaktoren wie die Erwartung einer schwachen Berichtssaison zum dritten Quartal, die Euro-Krise und Sorgen um das Wachstum in den USA und China lassen schrittweise nach, stellt Stan Shamu von IG Markets fest: "Der Risikoappetit der Investoren steigt". Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 7.380 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 2.553 Zähler zu.

"Der Extra-Kicker kommt von Moody's", sagt Shamu weiter. Die Rating-Agentur hat die Kreditwürdigkeit Spaniens bestätigt. Auch der Antrag auf eine Kreditlinie beim Rettungsschirm ESM muss laut Moody's nicht zu einer schlechteren Bewertung führen. Der Euro hat nach der Mitteilung von Moody's einen Sprung nach oben gemacht und wird knapp über der Marke von 1,31 US-Dollar gehandelt.

"Mit den wachsenden Hoffnungen auf einen spanischen Hilfsantrag ist der Euro gut unterstützt", meint Mitul Kotecha, Analyst beim Credit Agricole. Er rechnet mit einem Vorstoß Richtung 1,3180 Dollar. Auch Greg Anderson, Strategieleiter für die G-10-Währungen bei der Citigroup, ist positiv gestimmt: "Wenn wir endlich eine Lösung mit einem festgespannten Sicherheitsnetz für Spanien sehen, sind das gute Nachrichten. Es wird Aktien und den Euro weiter treiben".

Leidtragender der Entspannung in Südeuropa sind die deutschen Qualitätsanleihen: Sie sind als sicherer Hafen weniger gefragt, das Marktbarometer des Bund-Futures fällt fast einen halben Prozentpunkt auf 140,33 Prozent.

Daneben ist die US-Berichtssaison bis auf leichte Enttäuschungen bei den Technologiewerten wie Intel und IBM in der Nacht bisher besser als erwartet verlaufen. "Bisher haben 73 Prozent der 48 berichtenden Unternehmen die Markterwartungen übertroffen", sagt Mitul Kotecha von der Credit Agricole. Spannend wird es in der kommenden Woche, wenn 164 Unternehmen as dem S&P-500 ihre Quartalszahlen vorlegen.

Für Belastung könnte nur wie üblich Griechenland sorgen. Dort wollen die Sozialisten und die Dimar-Partei die Arbeitsmarktreformen nicht mittragen. In Portugal schaut man mit Spannung auf den Verlauf einer Anleihe-Auktion.

Die Vorlagen von den Aktienbörsen aus den USA und aus Asien sind dagegen stark: An Wall Street hat der Dow das erste Mal seit Mitte September um einen dreistelligen Punktewert zugelegt. Nachbörslich gerieten die Aktien von Intel und IBM zwar unter Druck, weil die Umsatzentwicklung der Technologiekonzerne im dritten Quartal enttäuscht hat. Zudem hat Intel die Prognose für das vierte Quartal gesenkt. "Angesichts der bereits erfolgten Gewinnwarnungen von Hewlett Packard und AMD sollte die Umsatzentwicklung aber nicht besonders überraschen", meint Heino Ruland von Ruland Research.

In Europa hat am Morgen Chip-Zulieferer ASML Geschäftszahlen vorgelegt. Sie trafen die Erwartungen, allerdings fiel auch hier der Ausblick mau aus. Das Kursminus von 2,2 Prozent sollte aber nicht überbewertet werden, es dürfte auf den gleichzeitig angekündigten Zwei-Milliarden-Euro-Kauf des Zulieferers Cymer zurückgehen.

Die Aktien von Peugeot steigen mit der Hoffnung auf Staatshilfe um 1,8 Prozent, die von Danone fallen nach einem schwachen Geschäft in Südeuropa um knapp fünf Prozent. In Deutschland gibt es dagegen kaum signifikante Kursbewegungen. ThyssenKrupp legen 1,2 Prozent zu, ArcelorMittal um 2,3 Prozent. Als Stahlwerte profitieren sie von der Hoffnung auf einen Konjunkturboden.

Weiter im Fokus steht die Konjunktur der Automobilindustrie. Hier legt der schwedische Kugellager-Hersteller SKF am Mittag seine Zahlen vor. SKF ist ein direkter Konkurrent der Schaeffler-Gruppe, zu der die deutschen Hersteller FAG Kugelfischer und INA gehören, ebenso Continental. Dort hatte eine Gewinnwarnung des finnischen Reifenherstellers Nokian Tyres am Vortag für einen zeitweisen Kurseinbruch bei den Aktien gesorgt.

Neue Impulse dürften am Nachmittag von den Zahlen zum US-Immobilienmarkt ausgehen. Erwartet wird, dass die Baubeginne im September um 2,4 Prozent gestiegen sind.

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