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Vor der Veröffentlichung der Ergebnisse der Fed-Sitzung hat sich der Handel an den Finanzmärkten in Ostasien unterschiedlich entwickelt. Während es in Australien belastet von gesunkenen Metallpreisen leicht bergab ging, zogen die Kurse an der Tokioter Börse deutlich an. Der Nikkei-Index legte um 1,4 Prozent auf 14.505 Punkte zu und notierte damit auf dem höchsten Stand seit acht Wochen. Beobachter begründen die Rally mit den guten Vorgaben der US-Börsen, aber auch mit den "rosigen Konjunkturaussichten" Japans.
Insbesondere nachdem Japan den Zuschlag für die Ausrichtung der olympischen Sommerspiele 2020 erhalten habe, mache sich zunehmend Konjunkturoptimismus breit, hieß es weiter. "Der Dow hat nur knapp unter seinem Hoch vom 2. August geschlossen. Steigende US-Aktienkurse sind ein klarer Beleg dafür, dass die Fonds weiter risikobereit agieren", kommentierte Tatsunori Kawai, Chefstratege bei kabu.com Securities das deutliche Plus. Aus technischer Sicht spreche derzeit nichts gegen einen weiter steigenden Markt Richtung 15.000 Punkte. Zeichen für eine Überhitzung gebe es nicht, hieß es am Markt. Im Blickpunkt der Akteure stand nicht nur in Tokio das im späteren Tagesverlauf erwartete Ergebnis der zweitägigen Beratungen der US-Notenbank. Während zuletzt noch mehrheitlich mit einer leichten Drosselung der expansiven Geldpolitik gerechnet wurde, mehrten sich nun wieder Stimmen, die auch eine unveränderte Fortführung der ultraexpansiven US-Geldpolitik zumindest für möglich halten. "Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit einer Drosselung des 'quantitative easing' sinkt im Moment. Sollte die Notenbank ihre lockere Geldpolitik beibehalten, wird das ein positiver Faktor für die Märkte sein", betonte Kawai. Zu den größten Gewinnern in Tokio gehörten Aktien von Reedereien, nachdem der Frachtratenindex Baltic Dry gestiegen war. Mitsui OSK Lines gewannen 4,1 Prozent und Nippon Yusen kletterten sogar um 8 Prozent. Für Kawasaki Heavy ging es nach Erhalt eines Großauftrags aus den USA mit einem Plus von 4,7 Prozent ebenfalls deutlich aufwärts. Dass sich die Kurse an den meisten anderen Börsen kaum bewegten, dürfte unterdessen auch damit zusammenhängen, dass in Schanghai am Donnerstag und Freitag feiertagsbedingt kein Handel stattfindet, die Akteure also erst in der kommenden Woche auf den Ausgang der US-Notenbanksitzung reagieren können. Gleiches galt für Seoul, wo bereits an diesem Mittwoch kein Handel stattfand. In Schanghai waren vor allem Unternehmenstitel mit Geschäftsperspektiven in der Freihandelszone des dortigen Hafens gefragt. Diese Unternehmen könnten von einer Lockerung der Kontrollen im Finanzsektor innerhalb dieser Zone profitieren. Zudem könnten die Investitionsbedingungen für ausländisches Kapital innerhalb der Freihandelszone insbesondere im Servicesektor verbessert werden, hieß es am Markt. Davon gestützt zogen die Papiere der Shanghai International Port Group um 3,6 Prozent an. Die Aktien der Shanghai Waigaoqiao Free-Trade Zone kletterten sogar um 8,5 Prozent. In der Hoffnung auf weitere staatliche Förderung waren zudem Pharmawerte gefragt. Topchoice Medical Investment gewannen 0,9 Prozent und Zhuhai Hokai Medical Instruments kletterten um 8,2 Prozent, während der Shanghai-Composite lediglich 0,2 Prozent zulegte. In Hongkong büßte der HSI 0,3 Prozent ein. Besonders unter Abgabedruck standen Prada-Aktien. Sie sanken um 1,4 Prozent, nachdem der Modekonzern von schwächelnden Verkäufen im September berichtet hatte. Belastet von sinkenden Metallpreisen wurden in Australien vor allem Rohstoffwerte verkauft. Die Aktien von Rio Tinto büßten 1,7 Prozent ein und die Papiere von Fortescue Metals verloren 3,3 Prozent, während der Gesamtmarkt 0,3 Prozent abgab. Weiter abwärts ging es mit dem Goldpreis. Er war zwischenzeitlich unter die Marke von 1.300 Dollar gerutscht, erholte sich im Handelsverlauf aber wieder etwas. Das Edelmetall litt Teilnehmern zufolge unter der Erwartung einer leichten Drosselung der US-Anleihekäufe, womit Inflationsrisiken gemindert würden. Gold gilt als Fluchthafen in Zeiten steigender Inflation. Zudem machen steigende Zinsen die Anlage in Gold weniger attraktiv. Die Feinunze kostete zuletzt 1.303 Dollar nach gut 1.310 im späten US-Handel am Vortag. Am Devisenmarkt ist der Greenback wieder unter die Marke von 99 Yen gerutscht und kostete zuletzt 98,8670 Yen. Der Euro notierte gegenüber der US-Währung in etwa auf Vortagsniveau und ging zuletzt bei 1,3352 Dollar um. Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com DJG/DJN/hhb/flf/gos Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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