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NEW YORK (Dow Jones)--Gute Konjunkturdaten lassen S&P-500 und die Nasdaq-Indizes ihre Rekordserie am Mittwoch fortsetzen. Der Dow-Jones-Index hinkt derweil mit einem kleinen Minus hinterher. Er fällt um 0,2 Prozent auf 28.205 Punkte, während der S&P-500 um 0,1 Prozent zulegt und der Nasdaq-Composite 0,6 Prozent gewinnt.
Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter stiegen im Juli überraschend stark um 11,2 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs von 5,0 Prozent zum Vormonat gerechnet. Im Juni war nach revidierten Angaben ein Plus von 7,6 Prozent verzeichnet worden. Etwas gebremst wird die Kauffreude von der jüngsten Entwicklung der Corona-Neuinfektionen in den USA, die den zweiten Tag in Folge wieder gestiegen ist, aber immer noch unter den Werten der zurückliegenden Wochen lag. Auch der Präsidentschaftswahlkampf, das anstehende Notenbankertreffen in Jackson Hole und die Hurrikansaison lassen die Anleger vorsichtig agieren. Dazu kommt, dass viele Marktteilnehmer noch im Urlaub sind. Auf der anderen Seite stütze aber die Flut des billigen Geldes den Aktienmarkt, heißt es aus dem Handel. Spekulationen über Fed-Inflationsziel treiben Anleihezinsen Staatsanleihen sind abermals nicht gefragt. Sinkende Notierungen lassen die Zehnjahresrendite um 1,3 Basispunkte auf 0,70 Prozent steigen. Auch am Anleihemarkt warten die Akteure gespannt auf die Powell-Rede am Donnerstag. Es wird erwartet, dass Powell eine Kursänderung im Umgang der Federal Reserve mit der Inflation signalisiert. Die Deutsche Bank rechnet mit der Veröffentlichung neuer konkreter Leitlinien allerdings erst nach der Fed-Sitzung im September. "Als zentrale Neuerung könnte die Fed zukünftig über den gesamten Konjunkturzyklus eine durchschnittliche Inflation von zwei Prozent anstreben, anstatt wie bisher zu versuchen, die aktuelle Inflation um diesen Zielwert zu halten", sagt Ulrich Stephan, Anlagestratege des Hauses. "Da die US-Inflationsrate über die vergangenen zehn Jahre bei 1,6 Prozent lag, würde dies eine langfristig lockere Geldpolitik implizieren", ergänzt er. Während die Kurse kurzer Laufzeiten nach Meinung Stephans nicht reagieren dürften, dürften die Kurse der Langläufer dann fallen, die Renditen also steigen. Der jüngste Anstieg der Anleiherenditen bremst den Goldpreis, der sich allerdings von seinen Tagestiefs erholt und aktuell um 0,1 Prozent auf 1.930 Dollar je Feinunze steigt. Das zinslos gehaltene Edelmetall verliert bei steigenden Zinsen an Attraktivität. Derweil gewinnt Hurrikan "Laura" an Stärke und bewegt sich auf die US-Bundesstaaten Texas und Louisiana zu. Es wird mit heftigem Wind und Überschwemmungen gerechnet, weshalb die Evakuierung voraussichtlich besonders betroffener Gebiete angeordnet wurde. Die Ölförderung im Golf von Mexiko wurde vorsichtshalber weitgehend eingestellt, was den Ölpreis tendenziell stützt. Allerdings waren die Ölpreise seit ihren Tiefs Ende April kräftig gestiegen, weshalb das Potenzial eines weiteren Preisanstiegs nach Angaben von Händlern begrenzt ist. Und nicht zuletzt herrsche immer noch ein Überangebot an Öl, das durch "Laura" nicht beseitigt werden dürfte, heißt es. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,4 Prozent auf 43,53 Dollar. Brentöl tendiert unverändert bei 45,88 Dollar. Der Euro zeigt sich zum Dollar wenig verändert bei 1,1815. Die Gemeinschaftswährung habe sich zum Dollar in einer Seitwärtsbewegung eingerichtet, stellt die Commerzbank fest. Die Handelsspanne liege etwas unter 1,18 Dollar auf der Unterseite und bei rund 1,1850 auf der Oberseite. Gegen einen Aufwärtstrend beim Euro spreche unter anderem das Infektionsgeschehen in Europa, zugleich sei für Dollarstärke nicht die richtige Zeit. Zwar seien Wechselkurse nicht unbedingt sensitiv gegenüber üblichem politischem Geplänkel, wenn es aber darum gehe, ob eine Krise der Demokratie in den USA aufziehen könnte, dann könne sich der Devisenmarkt dem nicht entziehen. Zumindest erscheine dieses Risiko vielen Marktteilnehmern als so wahrscheinlich, dass bis zum Wahltag im November der Dollar davon belastet werden dürfte, wenn die präsidiale Rhetorik sich nicht bis dahin grundlegend ändere. Salesforce und Hewlett Packard nach Zahlen gesucht Unter den Einzelwerten springen Salesforce um fast 18 Prozent nach oben. Der Softwarehersteller, der am Montag in den DJIA aufsteigt, hat bei der Vorlage von Quartalszahlen seine Jahresziele erhöht. Überraschend gut sind auch die Zahlen von Hewlett Packard Enterprise ausgefallen. Für die Aktie geht es um 6,7 Prozent aufwärts. Die Aktien des auf Eigenheime spezialisierten Bauunternehmens Toll Brothers fallen um 2,9 Prozent. Auch hier übertrafen die Quartalszahlen die Markterwartungen, allerdings ist die Aktie zuletzt gut gelaufen. Seit dem Tief im März hat sich der Kurs mehr als verdreifacht. Mit einem Sprung um über 22 Prozent reagiert die Aktie des Bekleidungsunternehmens Urban Outfitters auf die Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal. Zwar ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zurück, übertraf aber die Erwartungen. Auch schloss Urban Outfitters das Quartal wider Erwarten mit einem Gewinn ab. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln/raz (END) Dow Jones Newswires August 26, 2020 09:57 ET (13:57 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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