Alt 31.08.20, 16:45
Standard Uneinheitlich - Apple nach Split sehr fest
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NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen lässt sich zum Start in die neue Woche keine einheitliche Tendenz feststellen. Während die Standardwerte Gewinnmitnahmen verzeichnen, geht es mit Technologiewerten weiter nach oben. Der Dow-Jones-Index fällt um 0,4 Prozent auf 28.539 Punkte. Der S&P-500 sinkt um 0,1 Prozent. Derweil legen die Nasdaq-Indizes um 0,2 Prozent zu.

In der vergangenen Woche waren S&P-500 und die Nasdaq-Indizes von Rekord zu Rekord geeilt. Ihren jüngsten Optimismus beziehen die Anleger von der US-Notenbank, die einen geldpolitischen Richtungswechsel eingeleitet hat, indem sie sich von einem festen Inflationsziel verabschiedet hat. Künftig kann sie ihre expansive Geldpolitik selbst dann fortsetzen, wenn die Inflation über 2 Prozent steigt.

Die Notenbanker hätten damit bestätigt, dass die Zinsen auf absehbare Zeit niedrig blieben werden, kommentiert Richard Dunbar von Aberdeen Standard Investments. Abgesehen vom billigen Geld sei die Bilanzsaison der US-Unternehmen deutlich besser als befürchtet verlaufen, nennt er einen weiteren Grund für den Rekordkurs der Aktien.

Mit dem Ende der Urlaubszeit könnte es am Aktienmarkt allerdings wieder turbulenter zugehen. Wenn die Mitglieder des Kongresses aus der Sommerpause zurückkehren, dürfte die Debatte um neue Corona-Hilfsprogramme wieder aufgenommen werden, die zuletzt ins Stocken geraten war. Daneben läuft der Präsidentschaftswahlkampf weiter. Und auch der Handelsstreit mit China schwelt weiter. Am Freitag hat Peking im Streit um den Verkauf des US-Geschäfts der App Tiktok die Vorschriften für den Export von chinesischer Technologie verschärft.

Apple-Kurs geviertelt - Tiktok-Interessenten unter Druck

Mit Blick auf Einzelwerte steht am Montag der Apple-Aktiensplit im Verhältnis 1:4 im Fokus. Apple-Aktionäre haben nun vier mal so viele Aktien in ihren Depots, allerdings zu einem entsprechend niedrigeren Kurs.

Weil sich mit dem Split das Gewicht des Technologiesektors im Dow verringert werden weitere beschlossene Änderungen in dem Index zum Wochenstart wirksam, um die US-Wirtschaft realistischer abzubilden. Salesforce.com, Amgen und Honeywell gehören nun dem Dow an, ihre Plätze räumen mussten Pfizer, Exxon Mobil und Raytheon. Apple legen bereinigt um den Split um 2,6 Prozent zu auf 128,09 Dollar. Honeywell geben um 0,4 Prozent nach, Amgen um 0,7 Prozent. Salesforce.com rücken dagegen mit der Technologiefavorisierung um 0,7 Prozent vor. Exxon Mobil liegen 0,9 Prozent im Minus. Pfizer tendieren kaum verändert. Raytheon verbessern sich um 1,3 Prozent.

Im Minus liegen die Aktien jener Unternehmen, die Interesse am Kauf von Tiktok bekundet hatten. Ihnen dürften die jüngsten chinesischen Exportbeschränkungen für Technologie den Appetit auf die App verdorben haben. Walmart fallen um 2,3 Prozent, Oracle um 0,9 Prozent und Microsoft um 0,4 Prozent.

Neben Apple werden auch Tesla splitbereinigt gehandelt. Hier bekommen Anleger im Tausch für eine gehaltene Aktie fünf neue. Der Tesla-Kurs tritt mehr oder weniger auf der Stelle.

Der Euro baut seine jüngsten Gewinne zum Dollar etwas aus. Mit rund 1,1930 Dollar steht er nicht weit entfernt von seinem Jahreshoch bei 1,1966 Dollar. Beim Dollar rechnen die Strategen bei Goldman Sachs angesichts des Ziels einer Durchschnittsinflation von 2 Prozent in den USA mit einer verstärkten Abwertung. Die Societe Generale sieht den Euro bis kommendes Jahr bis auf 1,25 Dollar steigen.

Der schwächere Dollar stützt die Ölpreise. Daneben hätten die neuesten chinesischen Einkaufsmanagerindizes Hoffnungen auf eine steigende Nachfrage geweckt, heißt es am Markt. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,1 Prozent auf 43,00 Dollar. Der Preis für die europäische Referenzsorte Brent steigt um 0,6 Prozent auf 46,10 Dollar.

Gold zeigt sich 0,2 Prozent höher bei 1.967 Dollar je Feinunze, wie beim Ölpreis stützt hier der schwächere Greenback. Beobachter verweisen überdies auf höhere Inflationserwartungen. Die Umsätze seien allerdings dünn, weil die Londoner Metallbörse LME am Montag wegen eines Feiertags geschlossen ist.

Staatsanleihen sind nicht gefragt. Sinkende Notierungen lassen die Zehnjahresrendite um 1,1 Basispunkte auf 0,73 Prozent steigen.

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August 31, 2020 10:05 ET (14:05 GMT)

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