Alt 18.09.20, 17:57
Standard Leichte Verluste - Hexensabbat prägt Handel an Börsen
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street verzeichnet am Freitag leichte Abschläge. Geprägt wird der Handel vom vierfachen Verfall, dem sogenannten "Hexensabbat". Anleger versuchen an solchen Tagen, Indizes und Kurse in eine für sie günstige Richtung zu bewegen, wodurch es zu stärkeren Bewegungen nach oben und unten kommen kann.

Gegen Mittag (Ortszeit New York) verliert der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 27.879 Punkte, während der S&P-500 um 0,5 Prozent nachgibt. Der Nasdaq-Composite notiert 0,8 Prozent leichter.

Investmentstratege Altaf Kassam von State Street Global Advisors verweist darauf, dass es gegenwärtig eine ungewöhnlich hohe Zahl an Optionen auf Einzelwerte gebe. Daher könnten auch deren Kurse und nicht nur die Indizes stärkere Bewegungen vollziehen, etwa bei den sehr populären und schwer gewichteten FAANG-Aktien aus dem Technologiesektor Facebook, Apple, Amazon.com, Netflix und Alphabet. Sie zeigen bereits seit einiger Zeit im Zuge von Gewinnmitnahmen eine erhöhte Volatilität, nachdem sie monatelang nur nach oben marschiert waren. "Wir hatten all die leichten Gewinne", sagt Kassam: "Es wird für uns nun schwieriger, den Hügel weiter hinauf zu klettern."

Konjunkturseitig hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im September überraschend deutlich aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung stieg auf 78,9. Ende August lag er mit 74,1 deutlich niedriger. Der private Konsum spielt für die Entwicklung der US-Wirtschaft eine entscheidende Rolle. Der Index der Frühindikatoren für den Monat August legte ebenfalls zu, lag aber etwas unter den Markterwartungen.

Unterdessen geht das politische Gezerre um ein weiteres staatliches Stimulierungspaket weiter, wie es immer wieder von der US-Notenbank angemahnt wird. Viele Teilnehmer sind enttäuscht, weil die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten festgefahren sind.

Sonoma zweistellig im Plus

Die Oracle-Aktie verliert 0,3 Prozent. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass die Tiktok-Seite für US-Nutzer ab dem 12. November blockiert wird. Der chinesische Tiktok-Eigner Bytedance hatte eine Partnerschaft mit Oracle angestrebt. Laut der US-Administration könnte Tiktok für US-Nutzer verfügbar bleiben, wenn in dem Deal mit Oracle die Datensicherheit gewährleistet sei. Bytedance verhandelt derzeit mit Oracle als Technologiepartner für das US-Geschäft von Tiktok.

Sonoma Pharma schießen um gut 11,6 Prozent nach oben, nachdem ein Flächendesinfektionsmittel des Unternehmens im Rahmen der Corona-Pandemie von der kanadischen Gesundheitsbehörde zugelassen wurde.

Derweil hat die Restaurantkette J. Alexander's das Schlimmste überstanden, wie CEO Mark Parkey verkündete. Im dritten Geschäftsquartal wird das Unternehmen voraussichtlich wenigstens einen ausgeglichenen, vielleicht sogar einen leicht positiven Cashflow erzielen. Die Aktie springt um 11,2 Prozent nach oben.

Dollar ohne Erholung

Am Devisenmarkt kann der Euro gegen den Dollar seine Vortagesgewinne noch ausbauen. Am Vortag geriet der Dollar unter Druck, weil die Aussagen der US-Notenbank auf den zweiten Blick nun als doch recht taubenhaft gesehen wurden. Der Euro notiert bei 1,1859 gegenüber 1,1820 am Donnerstagabend.

Der Goldpreis legt nach seinem Schwächeanfall am Donnerstag etwas zu. Er bleibt damit aber innerhalb seiner volatilen Seitwärtsbewegung zwischen 1.920 und 1.980 Dollar, in der er sich seit fast vier Wochen befindet. Die Feinunze steigt um 0,5 Prozent auf 1.953 Dollar.

Zwischen einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung und leichten Gewinnmitnahmen pendelt der Ölpreis hin und her. In der laufenden Woche hat der Preis bereits rund 8 Prozent gutgemacht. Treibende Faktoren waren sinkende Lagerbestände in den USA, ein tendenziell schwacher Dollar und die Hurrikan-Saison im Golf von Mexiko. Am Vortag wurde der Preis auch von der saudischen Mahnung gestützt, alle Opec+-Mitglieder müssten sich an vereinbarte Produktionsobergrenzen halten. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI gewinnt weitere 0,5 Prozent auf 41,16 Dollar, Brent gibt dagegen 0,1 Prozent nach auf 43,25 Dollar.

Anleihen stoßen auf moderates Kaufinteresse. Die Zehnjahresrendite fällt mit steigenden Notierungen um 0,7 Basispunkte auf 0,68 Prozent.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 18, 2020 12:10 ET (16:10 GMT)

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