Alt 16.10.20, 18:07
Standard Verbraucher und Corona-Hoffnung stützen Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones)--Ausgabefreudige Verbraucher und die Hoffnung auf die baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffes stützen die Wall Street am Freitag. Ermutigt werden Anleger von starken Daten zum Einzelhandelsumsatz im September, der deutlich stärker als vorausgesagt zugelegt hat. Und es könnte so munter weitergehen: Denn die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober stärker als erwartet aufgehellt, wie der von der Universität Michigan berechnete Index zeigt. Dass die Industrieproduktion enttäuscht, geht dabei ein wenig unter.

Gegen Mittag US-Ostküstenzeit steigt der Dow-Jones-Index um 0,8 Prozent auf 28.721 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,5 bzw. 0,3 Prozent. "Inmitten eines stagnierenden Arbeitsmarktes deutet der sprunghafte Anstieg der Einzelhandelsumsätze in diesem Monat darauf hin, dass die Stärke der Verbraucher mit den höchsten Werten, die wir seit drei Monaten gesehen haben, ziemlich robust ist", urteilt Investmentstratege Mike Loewengart von E-Trade Financial.

Pfizer und Biontech machen Hoffnung

Nachdem in Lilly und Johnson & Johnson jüngst Rückschläge für ihre Impfstoffe verbucht hatten, kommt ein Lichtblick von den Kooperationspartnern Pfizer und Biontech, die mit ihrem gemeinsamen Corona-Impfstoffkandidaten offenbar gut vorankommen. Der Antrag auf eine Zulassung zur Notfallverwendung des Mittels könnte in den USA bereits bis Ende November eingereicht werden. Die Titel der deutschen Biontech gewinnen 3,1 Prozent, Pfizer legen um 2,3 Prozent zu.

Hewlett Packard Enterprise (HPE) drehen 1,1 Prozent ins Minus. Der Anbieter von Servern und Netzwerkprodukten hat einen auf drei Jahre angelegten Plan veröffentlicht, mit dem das Unternehmen auf den Wachstumspfad zurückkehren will. Im Zuge dessen hat HPE die Gewinnprognose für das 2021 endende Geschäftsjahr (per 31.10) deutlich angehoben. Sie liegt nun über dem Analystenkonsens.

Der US-Dienstleister für die Ölförderbranche Schlumberger hat auch im dritten Quartal infolge coronabedingt geringer Ölnachfrage deutlich an Umsatz eingebüßt. Den Verlust reduzierte der Konzern signifikant zum Vorjahr, nach Bereinigung um Sonderfaktoren ergab sich ein kleiner Gewinn. Der Kurs gibt um 8,4 Prozent nach.

Poker um Navistar

Im Ringen um die Übernahme durch Traton treibt der US-Nutzfahrzeughersteller Navistar den Preis kurz vor Ende des Ultimatums nach oben. Der Konzern erklärt sich zur Übernahme durch die Volkswagen-Tochter bereit, allerdings zum Preis von 44,50 US-Dollar je Aktie. Tratons bereits erhöhtes Angebot lautet auf 43 Dollar je Anteilsschein. Traton hatte die Frist für die Annahme des Angebots vor zwei Tagen auf Freitag um 18:00 Uhr MESZ festgelegt. Die Titel schießen um 21,3 Prozent in die Höhe.

Del Taco Restaurants brechen um 18,6 Prozent ein. Die Geschäftszahlen der Schnellrestaurantkette sind im Großen und Ganzen wie erwartet ausgefallen, allerdings hatte die Aktie zuvor bereits rund 11 Prozent zugelegt. Zudem monieren Händler die Umsatzentwicklung.

Dollar schwächelt

Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro gegen den Dollar erholt. Der ICE-Dollarindex fällt um 0,2 Prozent, während der Euro sich wieder deutlicher oberhalb der 1,17-Marke festsetzt. Doch kommt der Euro von seinen Tageshochs schon wieder zurück. Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hält im Fall eines zweiten Corona-Lockdowns ein erneutes Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) für denkbar.

Gold verliert 0,4 Prozent auf 1.901 Dollar. Die überwiegend positiven Konjunkturdaten und der Optimismus am Aktienmarkt belasten das Edelmetall.

Der Ölpreis tendiert nach dem volatilen Auf und Ab des Vortages leichter. Nach wie vor bremst die Sorge rund um die Corona-Pandemie den Preis. Die US-Sorte WTI verliert 0,5 Prozent auf 40,77 Dollar je Barrel, Brent gibt 0,5 Prozent ab auf 42,94 Dollar.

Wie bei Gold wird auch der vermeintlich sichere Rentenhafen gemieden, die Zehnjahresrendite steigt um einen Basispunkt auf 0,75 Prozent.

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October 16, 2020 12:29 ET (16:29 GMT)

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