Beitrag gelesen: 2761 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street haben die Kurse am Mittwoch mehr oder weniger auf dem erhöhten Vortagesniveau verharrt. Die Nasdaq erreichte mit einem mageren Plus sogar ein neues Rekordhoch. Der Markt blieb fixiert auf die Geldpolitik und da lieferte der Präsident der US-Notenbankfiliale von Atlanta, Raphael Bostic, ein überraschend falkenhaftes Signal. Denn er rechnet bereits kommendes Jahr mit einer Zinserhöhung. "Angesichts der positiven Überraschungen und der jüngsten Daten habe ich meine Prognose für den ersten Zinsschritt auf Ende 2022 vorverlegt", sagte der Notenbanker. Er erwarte auch zwei weitere Erhöhungen des Leitzinses im Jahr 2023. Seine Aussagen bremsten den Appetit auf Aktien.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 33.874 Punkte, der S&P-500 sank um 0,1 Prozent. Der Nasdaq-Composite gewann 4 Zähler. An der Nyse gab es 1.877 (Dienstag: 1.812) Kursgewinner und 1.442 (1.488) -verlierer. Unverändert schlossen 140 (153) Titel. "Ich denke, der Markt ringt immer noch mit der Frage, wo wir in Bezug auf die Fed stehen", erläuterte Chefmarktstratege Cliff Corso von Advisors Asset Management. Am Vorabend hatte US-Notenbankgouverneur Jerome Powell mit Aussagen noch für Erleichterung gesorgt, weil er die Fed weiter nicht unmittelbar vor geldpolitischen Straffungen sah. Angesichts der Bostic-Verlautbarungen verhinderten eher mäßige Konjunkturdaten Schlimmeres, denn diese sprachen eher für eine weiter unterstützende Geldpolitik. Für Kauflaune sorgten die Daten jedoch auch nicht. Die Dynamik der US-Wirtschaft hatte sich im Juni verlangsamt. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank deutlicher, blieb aber im Wachstum anzeigenden Bereich. Vor allem in Dienstleistungssektor lief es weniger günstig. Dollar dreht knapp ins Plus Am Devisenmarkt holte der Dollar seine temporären Verluste auf und dreht mit den Bostic-Ausagen knapp ins Plus. Der Dollarindex gewann knapp 0,1 Prozent. Der steigende Dollar und anziehende Marktzinsen ließen den Goldpreis im Verlauf ins Minus drehen. Am Rentenmarkt zogen die Renditen mit der Aussicht auf eine Zinswende schon im kommenden Jahr leicht an. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 2,2 Basispunkte auf 1,49 Prozent. Der Preis für Rohöl verteuerte sich. Er profitierte von deutlich gesunkenen US-Vorräten, die auch heftiger als gedacht gefallen waren. Auch die US-Ölproduktion fiel niedriger aus. Dass die Gruppe Opec+ Kreisen zufolge eine Produktionserhöhung erwägt, belastete kaum. Baufinanzierer brechen ein Die Titel der Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac brachen um jeweils über 30 Prozent ein. Der Supreme Court hatte Hoffnungen von Anlegern auf Ausschüttungen zunichte gemacht. Dass Intel mehrere neue Führungskräfte für einige ihrer neu gegründeten Einheiten im Zuge organisatorischer Änderungen ernannt hatte, kam offenbar nicht gut an. Der Kurs verlor 1,1 Prozent. Konsumenten zeigten sich bei Amazon ausgabefreudiger als Investoren: Trotz einer gelungenen Rabattaktion schloss die Aktie des Online-Händlers knapp im Minus. Bei der Aktion "gebe 10 Dollar aus und erhalte weitere 10 Dollar" für Kleinprodukte kauften Verbraucher für 1,9 Milliarden Dollar in den zwei Wochen vor dem "Prime Day". Dabei erwarben Konsument über 70 Millionen Kleinartikel - eine Steigerung um über 100 Prozent gegenüber dem vergangenen "Prime Day" im Oktober 2020. Das Wall Street Journal berichtet aber auch von anziehenden Gegenbewegungen. Immer mehr Marktteilnehmer und Organisationen positionierten sich gegen die Allmacht des Online-Riesens, wie es hieß. KKR & Co tendierten 1,4 Prozent fester. Das Beteiligungsunternehmen hatte angekündigt, einen Mehrheitsanteil an der nicht börsennotierten Education Perfect zu erwerben. Vizio Holding steigerte die Investitionen in ihr Software-Geschäft angesichts der wachsenden Nachfrage der Verbraucher nach Streaming-Inhalten. Die Aktie legte 6 Prozent zu. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires June 23, 2021 16:07 ET (20:07 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|