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Aktienmärkte im Aufwind.
Mittlerweile ist die Aufwärtsphase an den Aktienmärkten soweit fortgeschritten, dass sich einige Aktienindizes im Bereich einer Verdopplung seit dem Tiefpunkt im März 2020 bewegen. Dieser enorme Anstieg, der als dynamische Gegenbewegung zum plötzlich auftretenden COVID-Crash seinen Anfang fand, lief dabei weitestgehend ohne spürbare Korrekturen ab. Eine breit angelegte Euphorie ist unter Anlegern jedoch noch nicht zu erkennen, weshalb sich viele Marktteilnehmer die Frage stellen, wie lange der nächste kräftige Rückgang noch auf sich warten lässt. Würde sich der Monat September dafür nicht anbieten, welcher mit einer durchschnittlichen Performance von -0,61 Prozent der „schwächste Börsenmonat“ in der langen Zeitreihe des US-Index S&P 500 ist? Der Kalender ist kein Markttreiber Rational denkenden Anlegern bereiten Analysen und Börsenmythen, die auf den Kalender fokussiert sind, kein allzu großes Kopfzerbrechen. Aktienmärkte lassen sich nicht vom Kalender beeinflussen. Sie sind effizient und verarbeiten alle weithin bekannten Informationen nahezu augenblicklich. Es ist also ein wenig erfolgsversprechendes Unterfangen, seine Strategie an saisonalen „Mustern“ auszurichten. Der Kalender steht dabei definitionsgemäß für die Kategorie „weithin bekannte Informationen“. Sollte ein einzelner Börsenmonat tatsächlich eine vorhersehbare Negativität mit sich bringen, hätten die Aktienmärkte diesen Sachverhalt bereits seit Jahrzehnten eingepreist und jegliche Ineffizienzen beseitigt. Der Durchschnitt vernebelt den Blick Dennoch gibt es zahlreiche Anleger, die sich mit der Idee anfreunden können, zu vorbestimmten Zeitpunkten nicht im Aktienmarkt investiert zu sein. Jedoch sollten sie die Tatsache akzeptieren, dass Aktienmärkte im langfristigen Bild einem grundlegenden Aufwärtstrend folgen. Selbst der „schlechteste“ Börsenmonat September, dem es immerhin gelungen ist, in der langen Historie des S&P 500 einen negativen Durchschnitt zu erreichen, ist bei näherer Betrachtung kein Kandidat für einen kategorischen Marktaustritt. Der Durchschnittswert wurde von einigen heftigen Ausreißern nach unten in den 1930er Jahren beeinflusst, zudem verdeutlicht ein negativer Monatsdurchschnitt auch nicht, dass der Börsenmonat „üblicherweise“ negativ verläuft. Am Aktienmarkt setzen sich Durchschnitte tendenziell aus extremen Werten zusammen. Korrekturen sind jederzeit möglich Der September ist also nicht vorbelastet, eine stimmungsgetriebene Korrektur kann allerdings jederzeit auftreten – ganz unabhängig von der Kalenderbetrachtung. Für langfristige Investoren zählt nicht das kurzfristige Timing, es zählt die langfristig positive Entwicklung. Wer Korrekturen timen will und dabei die zeitliche Länge der vorangegangenen Aufwärtsphase, Kurs- oder Renditezahlen oder eben den Kalender zu Rate zieht, der betreibt ein gefährliches Spiel. Wer langfristig aktienähnliche Renditen erreichen will, muss in den übergeordneten Bullenmärkten investiert sein – und den Marktaustritt nur in einem fundamentalen und anhaltenden Bärenmarkt vollziehen. Fazit Der Kalender schafft Raum für Börsenmythen und macht die Datenanalyse unterhaltsamer. Am Ende fahren Anleger jedoch besser damit, wenn sie sich nicht auf kurzfristige Timing-Spielchen einlassen. Wer einen negativen September erwartet und aus dem Markt aussteigt, der könnte sich mit etwas Glück eine kleine negative Rendite ersparen. Ebenso könnte er allerdings hohe Opportunitätskosten verursachen. Diskussionen, die man als langfristiger Anleger getrost ignorieren kann. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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