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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Montag mit Aufschlägen geschlossen. Der nachgebende Ölpreis bestimmte die Kurse ebenso wie Marktzinsen, Inflationssorgen und Meldungen zu den bevorstehenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.
Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 34.956 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,7 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite gewann 1,3 Prozent. Dabei standen 1.548 (Freitag: 1.630) Kursgewinnern 1.794 (1.692) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 130 (104) Titel. Hoffnung schöpften die Anleger aus neuen Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, die am Dienstag in der Türkei stattfinden sollen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bereitschaft signalisiert, die Frage der Neutralität seines Landes zu prüfen. Derweil berichtete die Financial Times, Russland beharre nicht länger auf der sogenannten "Entnazifizierung" der Ukraine, also einem Regimewechsel. Entspannungssignale für die Börse kamen auch vom Ölpreis, der kräftig nachgab. Derweil wächst am Markt die Überzeugung, dass die US-Notenbank die hohe Inflation energisch bekämpfen wird. Derzeit würden zwei Zinsschritte von je 50 Basispunkten bei den nächsten beiden Fed-Sitzungen eingepreist, berichtete Neil Wilson, Analyst beim Broker Markets.com. Er verwies auf jüngste falkenhafte Äußerungen mehrerer US-Notenbankvertreter. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg am frühen Montag zeitweise auf über 2,51 Prozent, den höchsten Stand seit Anfang 2019. Später kamen die Renditen am langen Ende der Zinsstrukturkurve aber wieder zurück, was vor allem Technologiewerte nach oben brachte. Sie gelten als besonders anfällig gegenüber steigenden Zinsen. Tesla mit Split vorne Der E-Autobauer Tesla will auf seiner Jahreshauptversammlung die Zustimmung der Aktionäre zu einer Erhöhung der Aktienanzahl einholen. Die Aktionäre sollen die zusätzlichen Papiere in Form einer Dividende erhalten, erklärte Tesla in einer Eingabe an die US-Börsenaufsicht SEC. Das wäre der zweite Aktiensplit innerhalb von zwei Jahren. Die Aktie verteuerte sich um 8 Prozent. AT&T stiegen um 0,1 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Pläne für eine Aktienaufspaltung nach der Fusion von WarnerMedia und Discovery Inc. präzisiert hat. Demnach sollen für jede AT&T-Aktie am 4. April steuerfrei 0,24 Aktien von Warner Bros ausgegeben werden, die dann unter Warner Bros. Discovery notiert werden sollen. Doordash verbesserten sich um 8,7 Prozent. Der Betreiber der gleichnamigen Lieferdienst-App hat eine Zusammenarbeit mit dem Großhändler BJ's Wholesale Club Holding vereinbart. Derweil haben die Analysten von Goldman Sachs einen Blick auf diverse Halbleiteraktien geworfen. Sie haben Advanced Micro Devices (AMD +0,5%) von der Conviction Buy List genommen, die Kaufempfehlung aber bekräftigt. Microchip Technology (+0,4%), Teradyne (-0,9%), und Qorvo (-1,5%) wurden auf Neutral abgestuft, weil die Analysten konjunkturellen Gegenwind für den Sektor sehen. Nachfragesorgen drücken Ölpreis Deutlich abwärts um rund 9 Prozent ging es mit den Ölpreisen. Marktteilnehmer verwiesen auf die Befürchtung einer geringeren Nachfrage aus China infolge der neuen Lockdowns. Daneben gebe es Berichte, wonach die Huthi-Rebellen eine mehrtägige Feuerpause angekündigt haben. Die Rebellen aus dem Jemen hatten in jüngster Zeit immer wieder Ziele im benachbarten Saudi-Arabien angegriffen, darunter am Samstag eine Anlage des Ölkonzerns Aramco in Dschiddah. Im Blick stand aber auch die Opec+-Konferenz am Donnerstag. Da Millionen von Barrel russischen Öls durch die Sanktionen wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine vom Markt genommen worden seien, werde die Allianz des Kartells Opec mit dem Kooperationspartner Russland auf eine harte Probe gestellt. Denn die Opec steht unter dem Druck des Westens, die Förderung auszuweiten und mehr Angebot für das verschmähte Erdöl aus Russland bereitzustellen. Sollte die Opec dem westlichen Drängen nachgeben, werde man aber Russland verärgern, hieß es im Markt. Am Devisenmarkt zog eine kräftige Abwertung des Yen das Interesse auf sich. Nachdem die Rendite 10-jähriger japanischer Papiere um 1,5 Basispunkte gestiegen war auf 0,25 Prozent und damit das höchste Niveau seit 2016, hatte die japanische Notenbank erklärt, dass sie bei einer Rendite von 0,25 Prozent bereit sei, in unbegrenztem Umfang zehnjährige japanische Staatsanleihen zu kaufen. Daraufhin geriet die japanische Währung unter Druck. Der Dollar stand zum Yen so hoch wie zuletzt vor über sechs Jahren. Der Dollarindex zog um 0,4 Prozent an. Mit dem festen Dollar gab der Goldpreis deutlicher nach. Zudem sei das Interesse an Sicherheit begrenzt gewesen. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz (END) Dow Jones Newswires March 28, 2022 16:09 ET (20:09 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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