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NEW YORK (Dow Jones)--Mit Kursverlusten sind die US-Börsen am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Am letzten Handelstag vor der Osterpause richteten sich die Blicke verstärkt auf die beginnende Berichtssaison. Hier standen vor allem weitere Zahlen aus dem Banken-Sektor im Blickpunkt. Nach den enttäuschenden Quartalszahlen von JPMorgan Chase am Vortag hatten nun Goldman Sachs, Wells Fargo, Citigroup und Morgan Stanley mit ihren Ergebnissen überzeugt.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um 1,2 bzw 2,1 Prozent nach unten. Die zinssensitiven Technologiewerte litten unter kräftig steigenden Marktzinsen, aber auch unter neuen Berichten über Lieferkettenprobleme. Daneben dürfte das bevorstehende lange Wochenende die Anleger zur Vorsicht veranlasst haben, zumal der Krieg in der Ukraine mit unverminderter Härte weitergeht und eine Friedenslösung nicht in Sicht ist. Der nächste Handelstag an der Wall Street ist der Montag. Auf 1.241 (Mittwoch: 2.450) Kursgewinner kamen an der Nyse 2.096 (891) -verlierer. Unverändert schlossen 113 (142) Titel. Neben den Banken-Zahlen stand die Twitter-Aktie im Fokus mit dem Angebot von Elon Musk, den Kurznachrichtendienst nach seinem kürzlichen Einstieg vollständig zu übernehmen. Der Tesla-Gründer gab in einer Einreichung bei der US-Börsenaufsicht SEC ein Angebot über 54,20 Dollar pro Aktie bekannt. Twitter würde dadurch mit mehr als 43 Milliarden Dollar bewertet. Zwischenzeitlich hatte der Kurs vorbörslich um rund 12 Prozent in die Nähe des Gebotspreises angezogen, kam im Anschluss aber wieder zurück. Musk erklärte, sein Vorschlag sei sein bestes und letztes Angebot. Er deutete an, dass er sich auch aus seiner Beteiligung zurückziehen könnte, wenn es zu keiner Einigung käme. Die Anleger ließen sich davon nicht beeindrucken, zumal sich einige Analysten kritisch geäußert hatten. Zum Handelsschluss notierte die Aktie von 1,7 Prozent niedriger bei 45,08 Dollar. Inflation wird verdrängt Das Thema Inflation trat mit der anlaufenden Berichtssaison etwas in den Hintergrund. Weiter gab es nach den Verbraucherpreisen für März die Hoffnung, dass diese ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Auch wenn dies am Vortag durch die Erzeugerpreise nicht untermauert wurde. Zudem dürfte die US-Notenbank an ihrem eingeschlagenen Kurs festhalten, die hohe Inflation durch eine aggressive Straffung der Geldpolitik einzudämmen. Eine Zinserhöhung von 50 Basispunkten auf der Mai-Sitzung wird weithin erwartet. Allerdings sahen Beobachter auch in den Konjunkturdaten vom Donnerstag Hinweise auf einen nachlassenden Preisauftrieb. So sei der Anstieg der Einzelhandelsumsätze im März, der leicht unter der Erwartung blieb, großteils auf gestiegene Kraftstoffpreise zurückzuführen, erläuterte Lindsey Bell, Chef-Marktstrategin beim Finanzdienstleister Ally. Auf der anderen Seite gingen aber auch die Verkaufszahlen bei Autos und die Preise für Gebrauchtwagen zurück. Die Importpreise legten derweil im März deutlicher zu als prognostiziert. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lag über der Marktschätzung, zeugte gleichwohl aber von einer unverändert guten Beschäftigungslage. Der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan ist im April kräftig gestiegen, während Ökonomen einen leichten Rückgang erwartet hatten. Die Lagerbestände stiegen im Februar etwas stärker als angenommen. Banken überzeugen trotz Gewinnrückgang Überzeugende Quartalszahlen hatten die US-Banken vorgelegt. Dabei verzeichneten Wells Fargo, Morgan Stanley, Goldman Sachs und die Citigroup zwar teils deutliche Gewinnrückgänge, lagen aber dennoch über den Erwartungen der Analysten. Die Reaktionen darauf waren unterschiedlich. Goldman schlossen 0,1 Prozent niedriger. Morgan Stanley und Citigroup gewannen 0,8 und 1,6 Prozent. Wells Fargo büßten 4,5 Prozent ein. Beobachter verwiesen darauf, dass bei Wells Fargo die Auflösung von Rückstellungen ein schwaches Hypothekengeschäft kompensiert habe. Unitedhealth sanken um 0,4 Prozent. Der US-Krankenversicherer hat im ersten Quartal die Gewinnerwartungen übertroffen und den Jahresausblick erhöht. Stärkster Wert im Dow war die Nike-Aktie (+4,7%) nach einem positiven Analystenkommentar. JP Morgan hat die Empfehlung "Overweight" bekräftigt, weil sich nach Meinung von Analyst Matthew Boss das China-Geschäft des Sportartikelherstelles ungeachtet der jüngsten Lockdowns beleben wird. EZB lässt Geldpolitik unverändert - Euro fällt unter 1,08 USD Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Niveau ihrer Leitzinsen bestätigt und wie erwartet beschlossen, die Monatsvolumen der Nettoanleihekäufe wie geplant bis Juni auf 20 Milliarden Euro zu verringern. Ein Ende der Nettoanleihekäufe im dritten Quartal hält die EZB für wahrscheinlich, ein definitiver Beschluss wurde unter Verweis auf den kriegsbedingt unsicheren Ausblick jedoch nicht getroffen. Einige Analysten hatten erwartet, dass die EZB als Reaktion auf die hohe Inflation das Enddatum für die Ankäufe von Vermögenswerten vorverlegen und möglicherweise eine frühere Zinserhöhung signalisieren würde. Der Euro rutschte in der Folge zeitweise unter die Marke von 1,08 Dollar, erholte sich aber im späteren Verlauf auf 1,0820 Dollar. Vor den EZB-Aussagen kostete die Gemeinschaftswährung in der Spitze 1,0924 Dollar. Dollar steigt im Gefolge der Marktzinsen Der Dollar-Index zog um 0,5 Prozent an, nachdem die Marktzinsen gestiegen waren. Anleger trennten sich Staatsanleihen, was Beobachter mit den Daten vom Arbeitsmarkt erklärten. Die Zahl der Folgeanträge auf Arbeitslosenhilfe sei so niedrig wie zuletzt 1970, was von einem extrem knappen Angebot an Arbeitskräften zeuge. Allerdings fand am Donnerstag am Anleihemarkt eine verkürzte Sitzung statt, so dass dünne Umsätze die Entwicklung verzerrt haben könnten. Nach Aussage von Beobachtern spiegelt jedoch auch die Entwicklung am Anleihemarkt die Erwartung eines nachlassenden Inflationsdrucks. Die Rendite zweijähriger Titel war am Donnerstag nämlich niedriger als zu Wochenbeginn. Anleger zweifelten offenbar daran, dass die US-Notenbank ihrer falkenhafte Rhetorik in die Tat umsetze, meinte Michael Pearce von Capital Economics. Die Ölpreise zogen nach anfänglichen Verlusten deutlicher an. Marktteilnehmer erklärten die Preiserholung mit einem Bericht der New York Times. Demnach arbeitet die EU an einem Embargo für russische Ölprodukte - eine Maßnahme, die bislang daran gescheitert ist, dass einige EU-Mitgliedsländer sehr stark von Ölimporten aus Russland abhängig sind. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln (END) Dow Jones Newswires April 14, 2022 16:11 ET (20:11 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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