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NEW YORK (Dow Jones)--Die Verlustserie an der Wall Street hat sich zu Beginn der neuen Woche fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index verlor 1,9 Prozent. Der S&P-500 gab um 2,1 Prozent nach und die als besonders zinsempfindlich geltenden techniklastigen Nasdaq-Indizes bis zu 2,7 Prozent. Dabei wurden 561 (Freitag: 467) Kursgewinner gesehen, während die Verlierer mit 2.648 (2.714) erneut klar in der Überzahl waren. Unverändert schlossen 101 (137) Titel.
Marktteilnehmer verwiesen auf eine Reihe stimmungseintrübender Faktoren, vor allem geopolitischerseits, aber auch von Seiten der Markttechnik und saisonalen Mustern am Aktienmarkt, nachdem einige Indizes seit ihren Tiefs Mitte Juli um über 19 Prozent zugelegt hatten. Spekulationen, dass der Inflationshöhepunkt in den USA gesehen worden sein könnte und deswegen die US-Notenbanker in ihrem Zinserhöhungsprozess einen Gang zurückschalten könnten, hatten die Zwischenrally ausgelöst. Zuletzt kamen aber aus Kreisen der US-Notenbanker andere Signale, dass nämlich weiter alles getan werden müsse, die Inflation einzudämmen. Bei dem im späteren Wochenverlauf beginnenden jährlichen Notenbankertreffen in Jackson Hole dürfte sich an dieser falkenhaften Einstellung kaum etwas ändern, hieß es ernüchtert am Markt. In dieses Umfeld passte, dass die zehnjährigen US-Marktzinsen nach einem Rücksetzer nunmehr wieder der 3-Prozent-Marke überwanden. Der Dollar stieg mit dem höheren Zinsniveau weiter, der Euro fiel wieder deutlich unter die Parität. Eher beunruhigend wirkte derweil für viele Akteure, dass im für die Weltkonjunktur so wichtigen China ein weiteres Mal binnen Wochenfrist Leitzinssätze gesenkt wurden, um die geschwächte Wirtschaft zu stützen. Und weil der Gaspreis in Europa auf neue Hochs kletterte, steigt dort die Gefahr einer Rezession in den kommenden Monaten. Weil die Gasnachfrage auch auf die USA ausweicht, ist dort das Gas mittlerweile so teuer wie zuletzt 2008. Im späten Handel stieg der Preis um gut 4 Prozent. Auf dem Ölpreis lastete zunächst die Furcht vor einer konjunkturbedingt geringeren Nachfrage. Beobachter verwiesen überdies auf eine mögliche Einigung im Atomstreit mit Iran, die zu einem größeren Angebot führen könnte, wenn wieder verstärkt iranisches Öl auf den Markt käme. Die Preise lösten sich allerdings deutlich von ihren Tagestiefs, nachdem Saudia-Arabien damit gedroht hatte, die Fördermenge der Opec zu verringern, um den Preisverfall aufzuhalten. Die europäische Referenzsorte Brent drehte zum Settlement sogar ins Plus. Alles in allem agierten die Teilnehmer in dieser Gemengelage am Aktienmarkt wieder risikoscheu und tummelten sich vermehrt auf der Verkäuferseite. Kursfeuerwerk bei Signify Health Der Online-Händler Amazon gehört offenbar zu den Bietern bei einer Auktion für das Gesundheitsunternehmen Signify Health. Amazon schließt sich anderen Bietern an, die um den Anbieter von häuslichen Gesundheitsdiensten konkurrieren, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten. Die Aktion könnte mehr als 8 Milliarden Dollar bringen. Signify Health machten einen Satz um 32 Prozent. Neben Amazon (-3,6%) gehört auch CVS Health (-1,6%) zu den Bietern, wie auch UnitedHealth (-0,7%). AMC Entertainment sackten um 42 Prozent ab. Dahinter stand zum einen, dass von dem Kinobetreiber am Montag erstmals auch Vorzugsaktien gehandelt werden, zum anderen, dass der Wettbewerber Cineworld (-21,4% in London) möglicherweise wegen schlecht laufender Geschäfte in den USA einen Insolvenzantrag stellen wird. Die ebenfalls als sogenannte Meme-Aktie geltende Bed, Bath & Beyond verbilligte sich um weitere 16,2 Prozent. Am Freitag war sie um 40 Prozent abgestürzt, nachdem sich der Großaktionär RC Ventures komplett bei dem Inneneinrichter zurückgezogen hatte. Ford verloren 5,0 Prozent. Dem Autohersteller Ford droht nach einem Gerichtsurteil eine Schadenersatzzahlung von 1,7 Milliarden Dollar. Dass Tesla den Preis für ihre Fahrerassistenzfunktion im nächsten Monat um 25 Prozent von 12.000 auf 15.000 Dollar anheben will, drückte den Kurs der Aktie um x,x Prozent. Biontech zeigten sich 0,3 Prozent höher, nachdem das Unternehmen gemeinsam mit Pfizer (-0,5%) die US-Zulassung für einen an die Omikron-Variante des Coronavirus angepassten Impfstoff beantragt hatte. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln (END) Dow Jones Newswires August 22, 2022 16:10 ET (20:10 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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