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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Trotz fester Vorgabe der US-Börsen haben die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Mittwoch uneinheitlich tendiert. Sydney (+1,1%) und Tokio (+2,0% auf 33.194 Punkte) folgten der Wall Street nach oben. Dort hatten gut ausgefallene Wirtschaftsdaten Sorgen vor einer Rezession zerstreut und für Kauflaune gesorgt. In Sydney wurde die Stimmung zusätzlich davon aufgehellt, dass die Inflation im Juni deutlicher als erwartet gesunken war. Das könne der australischen Notenbank im Juli erlauben, zunächst eine Zinserhöhungspause einzulegen, hieß es im Handel. Am Devisenmarkt ging es darauf lehrbuchhaft für den australischen Dollar kräftig nach unten, gegenüber dem US-Dollar büßte er 0,7 Prozent ein.
An den chinesischen Börsen in Hongkong und Schanghai war die Tendenz dagegen wenig verändert, etwas stärker nach unten ging es im südkoreanischen Seoul (-0,7%). An den chinesischen Börsen könnten Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt haben. Dort war es am Vortag deutlich nach oben gegangen, nachdem sich Ministerpräsident Li Qiang zuversichtlich zur wirtschaftlichen Entwicklung seines Landes geäußert hatte. Auf die Stimmung gedrückt haben könnte aber auch, dass die Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen im Mai im Jahresvergleich erneut deutlich gesunken sind, wenn auch weniger stark als im Vormonat. Dazu soll die US-Regierung neue Beschränkungen für den Export von Chips für Künstliche Intelligenz (KI) nach China erwägen. Das US-Handelsministerium könnte bereits Anfang kommenden Monats die Chiplieferung an Kunden in China und anderen Ländern stoppen, hieß es aus mit der Materie vertrauten Kreisen. Hintergrund sei die wachsende Besorgnis über die Macht der Technologie in den Händen von US-Konkurrenten. In Seoul machten Marktteilnehmer den anstehenden Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell beim Notenbank-Forum im portugiesischen Sintra als Unsicherheitsfaktor aus. Zu den Tagesfavoriten in Tokio gehörten laut Marktteilnehmern Titel aus dem Banken- und Finanzsektor, weil in den USA nach den soliden Wirtschaftsdaten die Anleiherenditen gestiegen seien und ein höheres Zinsumfeld unter anderem das Kreditgeschäft der Banken lukrativer mache. Unter den bekannteren Einzelwerten ging es für Nippon Telegraph & Telephone um 5,2 Prozent nach oben, Toyota legten um 2,8 und Nomura Holdings um 3,7 Prozent zu. Nongshim gaben in Seoul um 4,8 Prozent nach, belastet von Plänen des Unternehmens, die Preise für Nudel- und Snackprodukte zu senken angesichts niedrigerer Weizenpreise. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/flf (END) Dow Jones Newswires June 28, 2023 03:14 ET (07:14 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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